CONF 15.06.2018

Rethink Painting (Essen, 27 Jun 18)

Hochschule der bildenden Künste (HBK) Essen, 27.06.2018
Anmeldeschluss: 22.06.2018

Prof. Dr. Sabine Bartelsheim

Rethink Painting
Diskurse zur Malerei am Beginn des 21. Jahrhunderts
Symposium, Mittwoch, den 27. Juni 2018
HBK Essen. Hörsaal, 10.00-16.00 Uhr

Mehr als in anderen Kunstgattungen wurden im 20. Jahrhundert Praktiken der „Entgrenzung“ in der Malerei als Kritik am Medium selbst und als Schritt zur Überwindung des konventionellen Tafelbildes propagiert und interpretiert. Heute zeigt sich die Malerei mehr denn je als vitale Kunstform und nicht wenige Malerinnen und Maler integrieren skulpturale, performative oder fotografische Elemente in ihre Werke oder arbeiten grundsätzlich über verschiedene Medien hinweg. „Malerei“ figuriert dabei weniger als zu überschreitender Endpunkt denn als Basis oder Matrix einer potentiell vielfältigen künstlerischen Praxis.
Begleitet wird diese Entwicklung von einer neuerlichen Debatte um das „Spezifische“ der Malerei und ihre Stellung im System der Künste und Medien. Nach wie vor diskutiert wird die basale Bestimmung von Malerei als spezifische Praxis: als „Markierung auf einer Oberfläche“. Die Qualitäten, die sie von vergleichbaren Praktiken abgrenzen, werden heute jedoch weniger auf materieller oder formaler Ebene verortet. Malerei wird vielmehr über das definiert, was in ihr mehr als in anderen Kunstformen aufgehoben scheint: so etwa über den spezifischen Umgang mit „Zeit“ oder über die Vergegenwärtigung eines „abwesenden Künstlersubjekts“.
Neben ihrer Spezifik wird auch die Frage nach der gesellschaftlichen Funktion von Malerei insbesondere vor dem Horizont einer stetig wachsenden Fülle digitaler Bilder von Neuem diskutiert. Malerei wird hier ein spezifisches Potential zugeschrieben: Gerade weil das Medium als technologisch „veraltet“ gilt und seine Oberfläche „stillgestellt“ ist, kann es eine neue, reflexive Rolle im „Netzwerk“ der Bilder und Medien übernehmen.
Das Symposium führt unterschiedliche wissenschaftliche Positionen und künstlerische Haltungen zusammen und geht ihren zentralen Fragestellungen nach: Lässt sich tatsächlich eine Spezifik von Malerei definieren, die der erweiterten Praxis in all ihren Facetten gerecht wird? Welche Bedeutung hat Malerei heute im Verhältnis zu anderen Kunstformen und Bildmedien? Und lassen sich Veränderungen in der Auffassung von Malerei als Folge jüngerer Entwicklungen wie der Digitalisierung und Globalisierung identifizieren?

Konzept/Organisation: Nicola Stäglich/Sabine Bartelsheim

Programm

10.00 Uhr Begrüßung durch den Präsidenten der HBK Essen und die Organisatorinnen

10.15 Uhr Prof. Dr. Sabine Bartelsheim (HBK Essen): Einführung Rethink Painting

10.45 Uhr Prof. Dr. Erich Franz (Kunstakademie Münster): Bilder ohne Körper. Drei Absolventen der Kunstakademie Münster aus Asien: Chao-Kang Chung (Taipeh), Sumi Kim (Seoul), Qiwei Zhang (Shanghai)

11.30 Uhr Kaffeepause

11.45 Uhr Dr. Ulrich Loock (HdK Bern): Malerei, ein differenzielles Medium

12.30 Uhr Mittagspause

13.15 Uhr Prof. Dr. Nina Gerlach (Kunstakademie Münster): Malerei und das Malerische im (post-) digitalen Zeitalter - Datenvisualisierung vom Suprematismus bis zum Big-Data-Mapping

14.00 Uhr Kaffeepause

14.15 Uhr Statements mit anschließender Podiumsdiskussion
Teilnehmer/innen:
Prof. Nicola Stäglich (HBK Essen)
Ludwig Seyfarth (Kurator und Kunstkritiker, Berlin)
Prof. Stephan P. Schneider (HBK Essen)
Prof. Dr. Stephan Berg (Kunstmuseum Bonn)
Martin Dammann (Künstler Berlin)
Moderation: Prof. Dr. Sabine Bartelsheim

Der Eintritt ist frei. Um vorherige Anmeldung per E-Mail an: mailhbk-essen.de wird gebeten.

Kontakt:
Hochschule der bildenden Künste (HBK) Essen
Prinz-Friedrich-Str. 28A, 45257 Essen
Tel. 0201 54 56 110
mailhbk-essen.de
www.hbk-essen.de

Quellennachweis:
CONF: Rethink Painting (Essen, 27 Jun 18). In: ArtHist.net, 15.06.2018. Letzter Zugriff 24.04.2024. <https://arthist.net/archive/18413>.

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