Rosa und Anna Schapire: eine intellektuelle Doppelbiographie.
Sozialwissenschaft, Kunstgeschichte und Feminismus um 1900
Workshop am Center for Advanced Studies der Ludwig-Maximilians-Universität München,
24./25. Juni 2016
Die beiden aus einer jüdischen Familie in Brody (Galizien) stammenden Schwestern Rosa (1874-1954) und Anna Schapire (1877-1911) sind heute nur mehr wenig bekannt. Während Rosa Schapire zumindest als Kunsthistorikerin und Förderin expressionistischer Kunst in Erinnerung blieb, taucht die enorm vielseitige Übersetzerin, Lyrikerin, Autorin und Publizistin Anna Schapire zumeist nur im Zusammenhang mit der Biographie Otto Neuraths auf, dessen Frau sie bis zu ihrem frühen Tod gewesen ist. Doch Rosa und Anna Schapire waren auch politisch engagierte Feministinnen, deren Leben und deren Texte wiederentdeckt werden müssen.
Im Workshop sollen die historischen Kontexte ihrer Arbeit, die wechselseitigen Einflüsse und intellektuellen Profile als Grundlage für eine intellektuelle Doppelbiographie erstmals vergleichend herausgearbeitet werden.
Programm
Freitag, 24. Juni 2016
Ab 14 Uhr
Coming together
14.30-15.00 Uhr
Burcu Dogramaci (München) / Günther Sandner (München/Wien)
Einführung: Rosa und Anna Schapire – eine Doppelbiographie
15.00-15.45 Uhr
Börries Kuzmany (Wien)
Das intellektuelle und wirtschaftliche Umfeld der Familie Schapire in Brody
15.45-16.30 Uhr
Ela Hornung (Wien)
Schwesternbeziehung – psychoanalytische Überlegungen
16.30-17.00 Uhr Kaffeepause
17.00-17.45 Uhr
Johanna Gehmacher (Wien)
Die "Frauenfrage". Entwürfe einer Bewegung zwischen Mobilisierung und Historisierung
17.45-18.30 Uhr
Ulrike Schneider (Potsdam)
Ein historischer Überblick zur Situation jüdischer Akademikerinnen im Deutschen Kaiserreich
18.30-19.15
Günther Sandner (München/Wien)
Anna Schapire - ein intellektuelles Porträt
Samstag, 25. Juni 2016
9.30-10.15 Uhr
Corinna Oesch (Wien)
Frauen und frauenpolitisches Engagement in Wissenschaft und Journalismus - am Beispiel von Käthe Schirmacher und Anna Schapire
10.15-11.00 Uhr
Heinrich Dilly (Halle)
Ein vornehmes Studium. Zwanzig Minuten Kunstgeschichte um 1900
11.00-11.45 Uhr
Olaf Peters (Halle)
Rosa Schapire und Karl Schmidt-Rottluff. Eine Freundschaft im Zeichen Saturns
Mittagsimbiss
13.00-13.45 Uhr
Parvati Vasanta (Stuttgart)
Wirkungsbereiche von Frauen im Expressionismus
13.45-14.30 Uhr
Leonie Beiersdorf (Nürnberg)
Netzwerk der Moderne. Rosa Schapires Wirken als Kunsthistorikerin in Hamburg
14.30-15.15 Uhr
Burcu Dogramaci (München)
Still Fighting for Modern Art. Rosa Schapire in England
Tagungsende
Organisation: Prof. Dr. Burcu Dogramaci und Dr. Günther Sandner
Tagungsort: CAS der LMU, Seestr. 13, 80802 München
Die Teilnahme ist kostenlos, kann aber nur nach vorheriger Anmeldung erfolgen. Die Sitzplatzkapazitäten sind begrenzt.
Anmeldung bis zum 17. Juni 2016 an: susann.kuehngmx.de
Der Workshop wird gefördert von der Hans Brökel Stiftung für Wissenschaft und Kultur, der Martha Pulvermacher Stiftung, der Richard M. Meyer Stiftung, dem Freundeskreis des Institutes für Kunstgeschichte der LMU und der Münchener Universitätsgesellschaft.
Reference:
CONF: Rosa und Anna Schapire (München, 24-25 Jun 16). In: ArtHist.net, Jun 6, 2016 (accessed Dec 4, 2024), <https://arthist.net/archive/13190>.