CONF 11.10.2014

Das Jahrhundert des Geschmacks (Bielefeld, 18 Nov 14)

Historischer Saal der Ravensberger Spinnerei, Ravensberger Park 1, 33607 Bielefeld, 28.11.2014

Johannes Grave

Symposium
Das Jahrhundert des Geschmacks.
Kunst im Zeitalter der Aufklärung

Eine Veranstaltung der Kunstsammlung Rudolf-August Oetker GmbH, des
Museum Huelsmann und der Professur für Kunstgeschichte der Universität
Bielefeld. Konzeption: Monika Bachtler, Johannes Grave und Hildegard
Wiewelhove

Das 18. Jahrhundert hat in vielerlei Hinsicht den modernen Kunstbegriff
geprägt, der - ungeachtet aller Zuspitzungen und Infragestellungen -
noch bis in unsere Gegenwart nachwirkt. Was wir unter Kunst verstehen,
aber auch wie wir mit Kunst umgehen und sie in unser soziales Leben
einbinden, ist erheblich durch Entwicklungen beeinflusst worden, die im
18. Jahrhundert ihren Anfang genommen haben. In das Jahrhundert der
Aufklärung fallen die Etablierung regelmäßiger Kunstausstellungen, die
Entstehung der Kunstkritik und die zunehmende Verbreitung einer
bürgerlich geprägten Sammelkultur ebenso wie die Begründung der Ästhetik
als einer philosophischen Disziplin, die der Sinnlichkeit eine eigene
Erkenntniskraft zumisst. All diese Entwicklungen haben ihrerseits in
hohem Maße auf die Künstler und ihre Werke zurückgewirkt. In
exemplarischer Weise lässt sich in dieser Zeit daher beobachten, wie
sich die Kunstproduktion, der Umgang mit Kunst und das Nachdenken über
das Ästhetische wechselseitig beeinflussen.

Anlässlich der Ausstellung "Wie es uns gefällt. Kostbarkeiten aus der
Sammlung Rudolf-August Oetker", die das 18. Jahrhundert mit ausgewählten
Werken der Kunst und des Kunsthandwerks vor Augen führt, soll das
Symposium Schlaglichter auf die Kunst und ästhetische Kultur dieser Zeit
werfen. In sechs Vorträgen wird sich die Veranstaltung sowohl
exemplarischen Werken oder Werkgruppen als auch dem kulturellen Kontext
zuwenden, um zu einem besseren Verständnis des "Jahrhunderts des
Geschmacks" beizutragen. Dabei könnte sich erweisen, dass die durchaus
spielerischen Formen, in denen im 18. Jahrhundert Kunst und Leben immer
wieder neu zueinander ins Verhältnis gesetzt wurden, von überraschender
Aktualität sind.

Tagungsgebühr: 20,- Euro, ermäßigt für Studierende und Auszubildende:
10,- Euro
Anmeldung unter (0521) 51-3767 oder infomuseumhuelsmann.de


PROGRAMM

10 Uhr
Dr. Monika Bachtler (Kunstsammlung Rudolf-August Oetker GmbH) und Prof.
Dr. Hildegard Wiewelhove (Museum Huelsmann)
Begrüßung

10.15 Uhr
Prof. Dr. Johannes Grave (Universität Bielefeld)
Einführung

10.30 Uhr
Dr. Christoph Martin Vogtherr (Wallace Collection London)
Niederländische und französische Malerei im Paris des 18. Jahrhunderts

11.30 Uhr
Dr. Ulrike Grimm (Karlsruhe)
Ein Schloss, "in welchem guter Geschmack mehr Gewicht besitzt als äußere
Pracht". Zur Residenz der Caroline Luise von Baden in Karlsruhe

12.30 Uhr
Mittagspause mit kleinem Imbiss

13.30 Uhr
Prof. Dr. Anna Zika (Fachhochschule Bielefeld)
... und nur das Natürliche ist schön. Modediskurse in deutschsprachigen
Journalen des späten 18. Jahrhunderts

14.30 Uhr
Prof. Dr. Reinhard Wegner (Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Wie kommt die Farbe ins Bild? Newtons Lichttheorie und die Schönen
Künste

15.30 Uhr
Kaffeepause

16 Uhr
Prof. Dr. Beate Söntgen (Leuphana Universität, Lüneburg)
Stiller Austausch. Chardins Formen der Kommunikation

17 Uhr
Prof. Dr. Thomas Kirchner (Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris)
Die Französische Revolution und die Demokratisierung der Kunst

18 Uhr
Abschlussdiskussion

Quellennachweis:
CONF: Das Jahrhundert des Geschmacks (Bielefeld, 18 Nov 14). In: ArtHist.net, 11.10.2014. Letzter Zugriff 28.03.2024. <https://arthist.net/archive/8628>.

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