CFP 13.02.2012

Sommerschule 2012: Modern Visions: Produktion und Prozess

Zürich, Universität Zürich, 04.–08.06.2012
Eingabeschluss : 15.03.2012

Nanni Baltzer

-- For English version please scroll down --

Universität Zürich, Kunsthistorisches Institut
Zürich, 4. - 8. Juni 2012
Deadline: 15. März 2012

CALL FOR PAPERS
Sommerschule 2012: Modern Visions: Produktion und Prozess

Konzeption und Organisation:
Dr. des. Nanni Baltzer, Kunsthistorisches Institut, Universität Zürich
Doktorierende des Doktoratsprogramms „Mediengeschichte der Künste“: Sophie Junge, Patrizia Munforte, Seraina Renz, Anne Röhl, Fabienne Ruppen, Daniela Wegmann

Das Kunsthistorische Institut der Universität Zürich führt vom 4. bis 8. Juni 2012 eine internationale Sommerschule zum Thema Modern Visions: Produktion und Prozess durch. Das Treffen zwischen etablierten Expertinnen und Experten sowie Doktorandinnen und Doktoranden findet zum dritten Mal statt und wird im Rahmen des strukturierten Doktoratsprogramms „Mediengeschichte der Künste“ organisiert, welches im Herbst 2009 eingerichtet wurde. Die Programmdirektoren des Doktoratsprogramms sind derzeit Prof. Dr. Bettina Gockel, Prof. Dr. Wolfgang Kersten, Prof. Dr. Markus Ritter, Prof. Dr. Hans B. Thomsen, Prof. Dr. Tristan Weddigen.

Dieser Call for Papers lädt interessierte Doktorierende ein, sich für einen 20-minütigen Vortrag in einer der vier Sektionen zu bewerben.

Die Sommerschule 2012 gliedert sich in vier Sektionen:

1) Stillstand und Prozess in Porträtdarstellungen
2) Farbe, Kultur und Produktion
3) Fiktionalität in den Bildmedien
4) Produktion und Zeitlichkeit. Kunst im sozialistischen Kontext

Sektion 1: Stillstand und Prozess in Porträtdarstellungen
Im Fokus stehen Darstellungskonzepte von Zeitlichkeit im Porträt, insbesondere in der Malerei, Druckgrafik und Fotografie der frühen Neuzeit und der Moderne. Folgende Fragestellungen werden von zentraler Bedeutung sein: Wie wird Zeit in den Porträts in Hinsicht auf den jeweiligen Werkcharakter visualisiert? Welche Relevanz haben die (ästhetischen) Kategorien Prozess und Stillstand im Kontext der Medien- und Wahrnehmungsgeschichte der Bildkünste?

Sektion 2: Farbe, Kultur und Produktion
(Vorträge vorzugsweise in Englisch)
Die Einschätzung der Farbe erfolgt insbesondere in den fotografischen Medien nach wie vor primär in Bezug zur Realität. Die Abweichungen zwischen dem Sichtbaren und der Reproduktion verdeutlichen jedoch, dass umfassendere Kriterien zur Beurteilung der Farbe notwendig sind. Diese steht somit im Mittelpunkt der Diskussionen zu Realitätsdarstellungen als historisch-kultureller Produktion. Dabei soll folgenden Fragen nachgegangen werden: Wie lassen sich diese Realitätskonstruktionen bestimmen? Was für ästhetische, technische, wahrnehmungshistorische und ökonomische Zusammenhänge sollten dabei jeweils berücksichtigt werden? Welche weiteren Funktionen (z. B. narrative, thematische; sinnliche Attraktion) können der Farbe des Weiteren zugewiesen werden?

Sektion 3: Fiktionalität in den Bildmedien
Fiktionalität wird gemeinhin als Beschreibung literarischer Werke und weniger in Bezug auf Bildmedien diskutiert. Unter den Bildmedien ist die Fotografie ein Sonderfall in Bezug auf Fiktionalität, da sie oft mit einem Indexikalitätsdiskurs verknüpft wird. Fiktionspotenzial wurde der Fotografie in der Vergangenheit jedoch wiederholt abgesprochen. Vor diesem Hintergrund möchte die Sektion der Frage der Fiktionspotentiale von Bildmedien nachgehen. Im Zuge dessen sollen auch die Begriffe des Fingierens, Dokumentierens und der Fiktion an sich beleuchtet werden. Willkommen sind theoretische und beschreibende Beiträge, die diskutieren, inwiefern Fotografie und Film, aber auch anderer Formate, fiktive Bildwelten erzeugen. Weitere Themen könnten sein: Dokufiktion, Fiktionalität und Inszenierung, Fiktionalität und Narration, Fiktionalität und Serialität.

Sektion 4: Produktion und Zeitlichkeit. Kunst im sozialistischen Kontext
Der Begriff Produktion kann im Zusammenhang mit Kunst einerseits mit der materiellen Herstellung eines Werks in Verbindung gebracht werden, anderseits kann er für eine zeitliche Lesart von Kunst nutzbar gemacht werden. Bei dieser Lesart steht die Frage im Mittelpunkt, inwiefern ein Werk über seine gegenwärtig wahrnehmbare Form hinaus auf die Bedingungen und Voraussetzungen seines aktuellen Seins verweist. Situiert man den Begriff in einem realen sozio-politischen Kontext, wie dies in der Sektion unternommen wird, so vergrössert sich seine Reichweite zusätzlich. Es werden Beiträge erbeten, die sich mit Werken der Bildenden Kunst, des Films oder Theaters auseinandersetzen, die im sozialistisch regierten Osteuropa nach 1960 entstanden sind. Im Zentrum steht die Frage, auf welche Weise sich in der Kunst die Produktion manifestiert und auf welche Weise sich verschiedene Konzepte von Produktion verschränken.

Die vier Sektionen der Sommerschule werden je von einer Doktorandin des Zürcher Doktoratsprogramms organsiert. Jede Sektion mit Vorträgen von Doktorierenden aus dem In- und Ausland wird von einem Experten begleitet; Workshops und öffentliche Abendvorträge ergänzen das Programm.

Wir laden Doktorierende aus der Kunst- und Fotografiegeschichte, aus den Geschichts- und Kulturwissenschaften sowie aus verwandten Disziplinen ein, sich bis zum 15. März 2012 für ein 20-minütiges Referat in einer der Sektionen zu bewerben; bitte schicken Sie dazu ein Abstract (max. 250 Wörter) sowie einen kurzen Lebenslauf per Email an Daniela Wegmann (Wegmann.dgmail.com).
Nach Möglichkeit wird ein Beitrag an die Kosten für die Anreise erstattet.

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University of Zurich, Institute for Art History
Zurich, 4 - 8 June 2012
Deadline: 15 March 2012

CALL FOR PAPERS
Summer School 2012: Modern Visions: Production and Process

Idea and Conception:
Dr. des. Nanni Baltzer, Institute for Art History, University of Zurich
PhD Candidates of the Doctorate programme „Media history of arts“: Sophie Junge, Patrizia Munforte, Seraina Renz, Anne Röhl, Fabienne Ruppen, Daniela Wegmann

The Institute of Art History at the University of Zürich is organizing an international Summer School, from 4th to 8th June 2012, on the subject Modern Visions: Production and Process. The meeting between Experts and Doctoral Candidates will take place for the third time and will be organised within the frame of the structured doctorate programme "Media History of Art", which was launched in autumn 2009. Directors of the programme are currently Prof. Dr. Bettina Gockel, Prof. Dr. Wolfgang Kersten, Prof. Dr. Markus Ritter, Prof. Dr. Hans B. Thomsen, Prof. Dr. Tristan Weddigen.

This Call for Papers invites Candidates to apply for a 20 minute lecture in one of the four sections.

The Summer School 2012 is divided into 4 sections:

1) Standstill, Process and the Portrait
2) Colour, Culture and Production
3) Fictionality and Visual Media
4) Production and Temporality: Art in the Socialistic Context

Section 1: Standstill, Process and the Portrait
The first section focuses on the various representations of temporality within the portrait, particularly in painting, graphic arts and photography from the early modern age to modernity. The section seeks to investigate the following questions: How is time visualised especially in relation to the character of the respective medium? Which relevance do the aesthetic categories “process” and “standstill” have in the context of history of the media and history of visual perception?

Section 2: Colour, Culture and Production
Especially in photographic media, colour is still primarily perceived by reference to reality. However, the discrepancies between the visible and the reproduction demonstrate that broader criteria are necessary for the assessment of chroma. In the discussions, colour in depictions of reality is therefore regarded as a historico-cultural production. Taking this into consideration, how can these constructions of reality be defined? What kind of practices of perception and aesthetic, technical and economic interrelations have each to be taken into account? What other functions (i.e. thematic, narrative; sensual attraction) can furthermore be assigned to colour?

Section 3: Fictionality and Visual Media
The term fictionality is often used to describe literary works rather than visual artworks. Among the visual media, photography seems to be a special case since it is often connected with the notion of indexicality. In the past, photography was said to lack fictional qualities. In this regard, the section seeks to explore fictional qualities of the pictorial arts. This endeavour might entail a discussion of related terms Iike „forgery“, „documentation” and „fiction” itself. The section welcomes theoretical and descriptive approaches which analyse how photography, film and other media create fictive worlds. Further topics could include: docu-fiction, fictionality and staging, fictionality and narration, fictionality and seriality.

Section 4: Production and Temporality: Art in the Socialistic Context
On the one hand, the concept of production in relation to art can be linked to the material production of a work. On the other hand, however, it can be utilized for the temporal reading of art. The central question here is how far a work in addition to its perceivable form refers to the conditions and preconditions of its actual being. If the concept is set within a real sociopolitical context, as shown in the panel, the range of the meaning of production is increasing. Contributions are requested analyzing works of art, movies or stage productions which emerged from socialist Eastern Europe after 1960 where, for a long time, the concept of production had been politically exploited. The main question is, however, the manifestation of production in art and the involvement of different concepts of production.

Each section, planned by a Candidate from the Zürich Doctorate Programme and with lectures from Candidates from Switzerland and abroad, will be accompanied by an international Expert. Workshops and public evening lectures complete the programme.

We invite Candidates in Art and Photographic History, from Historic and Cultural Sciences as well as related disciplines, to send in their applications before 15th of March 2012, for a 20 minute lecture in one of the sections. Please send an abstract (max. 250 words), and a short curriculum vitae, per Email to Daniela Wegmann (Wegmann.dgmail.com)
There is a possibility that a contribution to travelling expenses could be refunded.

Quellennachweis:
CFP: Sommerschule 2012: Modern Visions: Produktion und Prozess. In: ArtHist.net, 13.02.2012. Letzter Zugriff 26.04.2024. <https://arthist.net/archive/2706>.

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