CFP 30.06.2016

Transfer/Dialog/Austausch (Munich, 18 Nov 16)

München, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, 18.11.2016
Eingabeschluss : 31.07.2016

Carola Wenzel

Transfer/Dialog/Austausch. Polnisch-deutsche Beziehungen in Theorie und Praxis der Kunst im 20. und 21. Jahrhundert: Modelle, Methoden und Perspektiven

Kolloquium der Deutsch-Polnischen Gesellschaft München in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität Danzig und dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte München

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München
18. November 2016, 14.00–20.00 Uhr

Call for Papers
Als Nachbarn beäugen sich Polen und Deutsche seit je her selbstverständlich auch auf künstlerischem Gebiet. Es ist ein oft bemühtes Klischee, dass vom Mittelalter bis in die Zeiten der sächsisch-polnischen Union der deutsche Anteil an den Prozessen der Einflussnahme ungleich größer gewesen sei als umgekehrt. Häufig wurde völlig einseitig der deutschen Kunst die Rolle der Gebenden zugesprochen, so als hätte es sich bei diesem Prozess nahezu ausschließlich um eine 'Einbahnstraße' gehandelt. Als eklatantes und vielleicht prominentestes Beispiel wäre die Auseinandersetzung über die künstlerischen Errungenschaften in Krakau um 1500 zu nennen.

Wie aber stellte sich die Situation im 20. Jahrhundert dar? Es geht namentlich um eine Region, die vor 1918 verschiedene Torsi der polnischen Staatlichkeit beinhaltete ("Kongresspolen", "Königreich von Galizien und Lodomerien" etc.), gefolgt von der II. Republik Polen in der Zwischenkriegszeit und schließlich um die Nachkriegssituation der Nachbarn Volksrepublik Polen und DDR. Wie wurden beispielsweise in den beiden deutschen Staaten jeweils die Rekonstruktionen ganzer Städte auf polnischer Seite in den Jahren nach dem Krieg rezipiert? Welche Rolle spielte ferner der Austausch der Künstler im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert? Nicht zuletzt drängt sich die Frage auf, welchen Einfluss der polnische Kunsthistoriker Jan Bialostocki auf die deutsche respektive bundesdeutsche Kunstgeschichte ausübte … Damit sind einige Felder und Bereiche benannt, die - neben anderen - im Fokus dieses Workshops stehen sollen, der darauf abzielt, den polnischen und den deutschen Forschungsstand zu polnisch-deutschen und zu deutsch-polnischen Beziehungen in den bildenden Künsten und in der Architektur im turbulenten 20. Jahrhundert zu bündeln und zu vergleichen.

Ohne thematische oder gattungsspezifische Eingrenzungen wird um die Einreichung von Vorschlägen für Referate von ca. 20 Minuten gebeten, die bilaterale Austauschprozesse historisch fokussieren und/oder diese methodisch reflektieren und modellhaft theoretisieren.

Willkommen sind sowohl dezidiert komparatistische als auch monographische Untersuchungen, beispielsweise Studien zu Einzel- und Wanderausstellungen, zu kulturpolitischen Initiativen, zu Gruppen/Kollektiven und einzelnen Protagonisten oder zu rezeptionsgeschichtlichen Aspekten.
Auch und gerade der wissenschaftliche Nachwuchs sowie freiberufliche Kunst- und ArchitekturhistorikerInnen sind eingeladen, Vorschläge einzureichen.

Die Arbeitssprachen des Kolloquiums sind Deutsch und Englisch. Sofern die beantragten Drittmittel bewilligt werden, können den ReferentInnen die Kosten der Anreise (bis 250,- €) und eine Übernachtung erstattet werden.

Wir bitten um die Zusendung eines Exposé von 1 bis max. 2 Seiten und einer Kurzvita (max. 1 Seite), zusammen in einer PDF-Datei, bis spätestens 31. Juli 2016, 12 Uhr mittags, an polenzikg.eu.

Quellennachweis:
CFP: Transfer/Dialog/Austausch (Munich, 18 Nov 16). In: ArtHist.net, 30.06.2016. Letzter Zugriff 01.05.2024. <https://arthist.net/archive/13383>.

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