CFP 10.12.2015

Rethinking Pictures: A Transatlantic Dialogue (Paris, 19 - 20 May 16)

Paris, 19.–20.05.2016
Eingabeschluss : 25.01.2016

Nele Putz, Universität Hamburg
Rethinking Pictures: Ein Transatlantischer Dialog

Internationales Symposium, durchgeführt vom Deutschen Forum für Kunstgeschichte, Paris, und der Terra Foundation for American Art (Paris, 19.-20. Mai 2016)

Anlässlich der Herausgabe von Picturing, der ersten Ausgabe der Terra Foundation Essays, einer neuen Publikationsreihe, die signifikante Themen der Kunstgeschichte und Visual Culture der USA verhandelt, veranstalten das Deutsche Forum für Kunstgeschichte und die Terra Foundation for American Art gemeinsam eine Tagung, die den transatlantischen Dialog hinsichtlich der Frage, was Bilder sind und was sie tun, in den Mittelpunkt stellt.
Seit den 1980er Jahren haben die Theorien der Visual Studies in der Anglo-Amerikanischen Forschung und die der Bildwissenschaft in der deutschsprachigen Kunstgeschichte das Feld möglicher Studienobjekte stark erweitert, sodass heute ein umfangreicher Korpus an Literatur dazu vorliegt, der neue Zugänge und innovative Methodologien vorschlägt. Nahezu gleichzeitig aufkommend, entwickelten sich diese Theorien bezüglich der Natur und Rezeption des Bildes über lange Zeit hinweg parallel. Während auf der anglophonen Seite die Visual Studies insbesondere einen Medienschwerpunkt mit sozialkritischem Impetus verfolgten, fand die Bildwissenschaft ihren Ursprung u.a. in Aby Warburgs Methoden und wird besonders von einer hermeneutischen Perspektive genährt.

In den vergangenen zehn Jahren haben auf beiden Seiten des Atlantiks neue Forschungen die ausschließlich visuelle Natur der Bilder in Frage gestellt und letztere stattdessen als Objekte begriffen, denen selbst Agency und Lebendigkeit innewohnen. Bilder werden nun so verstanden, dass sie komplexe Reaktionen in uns hervorrufen, bei denen nicht nur das Auge, sondern der gesamte Körper angesprochen wird. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Materialien, die die Welt der Objekte bestimmen. Gleichzeitig sind die Zirkulation jener Materialien und die damit verbundenen sozialen Beziehungen, die über die Zeit hinweg Einfluss auf die Bedeutung des Werkes nehmen, ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Im Zusammenhang mit objekt-basierten Ansätzen der Anthropologie, der Materialkunde, den Medienwissenschaften und der Philosophie gehen neuere Theorien des Visuellen in der Anglo-Amerikanischen Forschung Fragen nach dem Affekt, der Subjektivität und dem Medium nach, wohingegen in der deutschen Literatur insbesondere sozio-historische Überlegungen angestellt werden. Da die erneute Aufmerksamkeit gegenüber der „Materialität“ des Werkes die Forschungsperspektiven entscheidend verändert, lädt die Tagung dazu ein, die Unterschiede und Parallelen innerhalb der intellektuellen Traditionen der Visual Studies und Bildwissenschaft zu reflektieren. Gibt es Wege, Bilder „neu zu denken“, indem die Modelle näher zusammengeführt werden? Bietet die Abwendung von der Visualität hin zur Materialität die Möglichkeit, ursprüngliche Differenzen zwischen den zwei Traditionen zu überdenken?

Wir bitten um Vorschläge für 20-minütige Vorträge, die neue Ideen und Vorschläge unterbreiten. Besonders willkommen sind Einreichungen jüngerer und weniger etablierter Wissenschaftler. Die Präsentationen sollten sich spezifische Objekte oder historische Bedingungen zum Thema nehmen, um theoretische Fragen gewinnbringend zu verankern. Während binäre Überlegungen komparativer Methodologien voraussichtlich aufkommen dürften, wird die Diskussion interdisziplinär und breitgefächert sein und soll dazu anspornen, die unterschiedlichen Künste in Europa, den USA und darüber hinaus zu reflektieren.

Bitte richten Sie Abstracts in englischer Sprache (max. 500 Wörter) sowie einen Lebenslauf bis zum 25. Januar 2016 an rethinkingpicturesgmail.com
Kosten für Reise und Unterbringung werden von den Organisatoren übernommen, die ausgewählten Teilnehmer bis zum 15. Februar 2016 benachrichtigt.

Rethinking Pictures: A Transatlantic Dialogue

On the occasion of the launch of Picturing, the first volume of the Terra Fou ndation Essays, a new publication series exploring themes of critical importance to the history of arts and visual culture of the United States, the Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris, and the Terra Foundation for American Art are jointly organizing a conference that will further the transatlantic dialogue about what pictures are and what they do.

Since the 1980s, theories of visual studies in Anglo-American scholarship and of Bildwissenschaft in German art history have expanded the field of potential subjects for study, building an extensive body of literature and introducing innovative methodologies and approaches. Developed nearly contemporaneously, these theories about the nature and reception of images have run parallel to one another. While on the Anglophone side visual studies have branched out to a wide range of media following a socio-critical impetus, Bildwissenschaft finds origins in Aby Warburg’s methods and (among other approaches) is notably nourished by a hermeneutic perspective.

Over the last decade on both sides of the Atlantic, new avenues of inquiry have questioned the purely visual nature of images to consider them as objects that possess agency or vitality in and of themselves. Pictures are now understood as inviting complex experience in which the entire body, not only the eye, is solicited, and as invoking multiple temporalities, by collapsing past and present. Attention is called to the materials that constitute the object world and the ways in which their circulation creates social relationships that become part of their meaning over time. In alignment with object-centered approaches in anthropology, material culture, media studies, and philosophy, recent theories of the visual have raised questions of affect, subjectivity, and medium in Anglo-American scholarship, while socio-historical considerations have gained particular ground in the German literature. As renewed attention to the art work’s “materiality” shifts the terms of investigation, this conference invites speakers to reflect on the differences and convergences between the intellectual traditions of visual studies and Bildwissenschaft. Are there ways to think about pictures anew by bringing these models more closely together? Does the move away from visuality towards the material offer possibilities for overcoming early differences between these two approaches?
We seek proposals for 20-minute talks introducing new ideas and propositions. We especially welcome submissions from early- and mid-career scholars. Presentations are encouraged to focus on specific objects and historical conditions in order to anchor theoretical questions. While binary considerations of comparative methodologies and the scope of national traditions will certainly arise, the discussion will be plural and interdisciplinary, inviting reflections on the various forms of study of the visual arts in Europe, the United States, and beyond.

Please submit abstracts no longer than 500 words in English along with a CV, to rethinkingpicturesgmail.com by January 25, 2016. The symposium will cover travel and lodging. Selected participants will be notified by February 15, 2016.

Quellennachweis:
CFP: Rethinking Pictures: A Transatlantic Dialogue (Paris, 19 - 20 May 16). In: ArtHist.net, 10.12.2015. Letzter Zugriff 26.04.2024. <https://arthist.net/archive/11705>.

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