[English version below]
Ausschreibung
Modernismen: Konzepte, Kontexte, Zirkulationen
Transregionale Akademie, São Paulo (17.– 24. Juli 2016)
Bewerbungsfrist: 28. November 2015
Weitere Informationen: http://academies.hypotheses.org
Das Forum Transregionale Studien in Berlin und das Deutsche Forum für Kunstgeschichte in Paris (DFK, Teil der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland) laden DoktorandInnen und Postdocs der Kunstgeschichte sowie benachbarter Disziplinen dazu ein, sich für die Teilnahme an einer Transregionalen Akademie in São Paulo zum Thema Modernismen zu bewerben. Die Akademie findet vom 17. bis 24. Juli 2016 in der Universidade Federal de São Paulo (Unifesp) und dem Museu de Arte Contemporânea da Universidade de São Paulo (MAC-USP) statt und wird mit einer öffentlichen Tagung am 23. Juli abgeschlossen. Die Akademie steht im Kontext der Forschungsschwerpunkte „Zirkulation und Multipole. Transregionale Netzwerke im Austausch zwischen Lateinamerika und Europa“ am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris sowie „Global Modernisms“ am Forum Transregionale Studien in Berlin und wird in enger Zusammenarbeit mit dem Netzwerk von KunsthistorikerInnen lateinamerikanischer Universitäten und Museen organisiert.
Ziel der Akademie ist es, einen länder- und regionenübergreifenden Austausch über Konzepte und Variationen des Modernismus zu ermöglichen. Im Sinne einer solchen transregionalen Perspektive gilt es, die Debatten zu Modernismen in den lateinamerikanischen Ländern neben jene in Afrika, Asien, Europa und Nordamerika geführten Diskussionen zu stellen und in einem globalen Zusammenhang zu verorten. Dabei geht es um Fragen von Aneignungen und Abgrenzungen, Revisionen und Übersetzungen von Entwicklungen und Prozessen, die in Benennungen wie Kolonialkunst, Unabhängigkeit, Originalität, Primitivismus oder Nationenbildung ihren Niederschlag fanden.
Begriffe wie Modernismus, Avantgarde und Moderne werden nicht nur in populärwissenschaftlichen Publikationen und Veranstaltungen ubiquitär gebraucht, auch im intellektuell-akademischen Diskurs werden diese Konzepte oft im Sinne eines „false friend“ verwendet, um gerade auch im Kontext einer sich etablierenden „Weltkunstgeschichte“ als minimale Verständigungsgrundlage zu fungieren. Dies gilt umso mehr, wenn historiografische Perspektiven eine Rolle spielen, die suggerieren, dass eine gemeinsame definitorische und epistemologische Basis bestünde, auf der die Konstruktion eines globalen Diskurses möglich sein könnte. Dem gegenüber haben Entwürfe pluraler, multipler Modernen oder konkurrierender Modernismen („multiple modernities“) neue theoretische Ansätze ermöglicht und auch neue Fragen aufgeworfen. Sie laden dazu ein, die lange verbindliche Auffächerung von Moderne, Gegenmoderne, konservativer oder reaktionärer Moderne bzw. alternativen Modernismen in transregionaler und damit auch in transkultureller Perspektive zu diskutieren. Hierbei würden zuerst einmal die Begriffe selbst, Moderne, Modernismus, Avantgarden, in Frage gestellt werden, deren historiografische Verankerung in ihren jeweiligen kulturellen wie historischen Kontexten diskutiert und auch zeitliche wie räumliche Setzungen überdacht werden.
Die transregionale Akademie wird von einer Gruppe von WissenschaftlerInnen betreut: Thomas Kirchner (DFK, Paris), Lena Bader (DFK, Paris), Margit Kern (Universität Hamburg), Hannah Baader (Kunsthistorisches Institut in Florenz/Max-Planck-Institut/Art Histories and Aesthetic Practices, Berlin), Patrick Flores (University of the Philippines, Manila), Thierry Dufrêne (Université Paris Ouest Nanterre La Défense), Anne Lafont (Institut national d’histoire de l’art, Paris, INHA), Jens Baumgarten (Unifesp, São Paulo), Ana Gonçalves Magalhães (MAC-USP, São Paulo, USP), Gabriela Siracusano (Universidad Nacional de Tres de Febrero, UNTREF, Buenos Aires) und Diana Wechsler (Museo de la Universidad Nacional de Tres de Febrero – UNTREF, Buenos Aires). Sie sind als Experten in Forschungsprojekte und Netzwerke eingebunden, die sich Fragen der Transkulturalität und/oder Modernität in verschiedenen Weltregionen widmen.
Statt künstlerische Tendenzen lediglich zu beschreiben und einander gegenüberzustellen, sollen die unterschiedlichen kulturellen kreativen Prozesse, Aneignungsstrategien, Übersetzungs- und Vergleichsmodalitäten in transregionaler und transkultureller Perspektive diskutiert werden. Hierbei können folgende Themenfelder debattiert werden: Begriffe und Diskurse, Geschichte und Tradition, Kunst und Politik, Zentrum und Peripherie, Öffentlichkeit und Popularisierung, Institutionen, Mobilität, Medien, Mythen. Zu berücksichtigen sind auch die Transmissionswege innerhalb Lateinamerikas sowie zwischen Lateinamerika und den übrigen kulturellen Weltregionen.
- Begriffe und Diskurse
Die Moderne ist ein Schlüsselbegriff in der Analyse interkultureller Mobilitätsprozesse, aber kann sie als globales Phänomen oder universelles Konzept verstanden werden oder ist sie nur im Plural zu denken, um stets mit Blick auf die jeweils unterschiedlichen historischen, kulturellen Kontexte befragt zu werden? Je nachdem von welcher Moderne die Rede ist, werden jeweils andere zeitliche, räumliche und auch personelle Setzungen vorgenommen. Die Vielfalt der Konzepte gilt es in transregionaler, transkultureller Perspektive sowohl historiografisch als auch diskursanatalytisch und kunstkritisch zu befragen.
- Geschichte und Tradition
Als zeitlich definierter Gegenstand leitet die (Rede über die) Moderne ihre Aktualität aus einem komplexen Verhältnis zu Geschichte und Tradition ab. Eine bloße Dichotomie von Tradition vs. Modernität wird der Wechselwirkung von Aneignung und Abgrenzung zu früheren Entwicklungen und Prozessen nicht gerecht. Alternative geschichtstheoretische Modelle können indes weiterhelfen, um das historische Kontinuum, in dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unlösbar miteinander verflechten, zu befragen.
- Die Moderne und ihre politische Implikationen
Nicht zuletzt mit Blick auf den Prozess der Nationenbildung und den Aufstieg nationalistischer, totalitärer Regime oder damit verbundener Phänomene, wie dem Nativista-Diskurs in Lateinamerika, stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Politik und modernen Kunstbewegungen. Welche Bedeutung spielt die Moderne im Selbstverständnis der sich konstituierenden Nationalstaaten? Welche Rolle spielt sie für emanzipatorische Bewegungen? Welchen Stellenwert hat in den verschiedenen Ländern eine dirigistische Kunstpolitik? Wie entwickeln sich Kunstformen in Bezug, aber auch in Abgrenzung zu staatlichen Institutionen und politischen Aktionen?
- Kommunikation
Die Moderne kann als öffentlichkeitswirksames Phänomen in transkultureller Perspektive befragt werden. Einen wichtigen Stellenwert muss dafür den Medien und insgesamt den Transfusions- und Transmissionskanälen eingeräumt werden. Ein Großteil der Avantgardebewegungen wäre Anfang des 20. Jahrhunderts ohne den Erfolg internationaler Kunstzeitschriften nicht denkbar gewesen. Auch die Veränderung der Verkehrswege spielt eine wichtige Rolle. Bekannte Passagierdampfer wie die Lutetia begünstigten schnellere Transferbewegungen zwischen den Kontinenten, auch jenseits von Europa und Lateinamerika, bis hin zu Asien und Afrika.
- Zentrum und Peripherie
Die Untersuchung von Modernismen ist mit der Feststellung hegemonialer Asymmetrien konfrontiert. Im Zuge jüngerer Diskussionen um Kontaktzonen, Hybridität, Transkulturalismus oder Affinitäten wurden die ideologischen Implikationen tradierter Hierarchien einer folgenreichen Kritik unterzogen. Für den Diskurs über die Moderne(n) sind diese Debatten nicht zuletzt deshalb von zentraler Bedeutung, da er aufs engste mit der Frage nach Zentrum und Peripherie verknüpft ist und gleichzeitig dadurch geprägt wird.
- Popularisierung der Moderne
Die Moderne hat ihre eigene Popularisierung mit kreativen Aktionen, technischen Innovationen und programmatischen Diskursen intensiv verfolgt. High and Low zu vermischen, eine Überschreitung der Kunst in alle Lebensbereiche hinein zu erreichen, selbst auf Kosten des Vorwurfs des rein Dekorativen, war erklärtes Ziel vieler, ansonsten äußerst unterschiedlicher Bewegungen. Zu untersuchen wären Lifestyle-Magazine, Mode, Design, aber auch die Murals, mit denen sich Vertreter der Moderne dezidiert an eine breite, auch bildungsferne Öffentlichkeit wandten. Zugleich wäre zu fragen, inwiefern modernistische Formen und Konzeptionen gezielt im Sinne einer gesellschaftspolitischen Kritik wiederverwendet werden können.
- Institutionen der Moderne
Welche Institutionen verhalfen der Rede von der Moderne zu ihrem Erfolg? Welche Institutionen schufen sich welche Moderne, um einen adäquaten Rahmen zu schaffen, auch um sich bekannt zu machen? Neben Museen und genuin modernen Formen der Inszenierung wie dem sogenannten White Cube wären auch Galerien, Biennalen und ausgwählte Publikationsorgane zu untersuchen. Zu fragen ist auch nach der Bedeutung einer in Akademien institutionalisierten Künstlerausbildung für die Moderne(n).
- Mobilität der Akteure
Die Internationalität der modernen Kunstbewegungen ist auch der hohen Mobilität ihrer Akteure zu verdanken. Künstler, Kunstkritiker, Kuratoren bewegten sich nicht nur in den Grenzen ihrer eigenen Kontinente, sondern nahmen auch die Veränderungen in anderen Regionen wahr. Damit einher gegen komplexe Netzwerke und stellenweise geradezu paradoxe Konstellationen, die noch zu erforschen bleiben.
- Kunsthandel
In den letzten Jahren wurde zunehmend die Rolle untersucht, die der Kunsthandel für die westliche Moderne und seine Distribution spielte. Er ist ein zentraler Teil der künstlerischen Bewegung, ohne ihn hätte die Moderne in Europa und Nordamerika nicht einen derartigen Erfolg zeitigen können. Welche Rolle spielte der Kunsthandel in anderen Regionen und welche für die transnationale Vernetzung? In welchem Maße partizipierte er daran, die regionalen und nationalen Modernismen in den anderen Kontinenten bekannt zu machen? Inwiefern lief er ihnen womöglich auch zuwider?
- Moderne Heroen
Wie kaum eine andere Kunstrichtung betrieb die Moderne eine Selbststilisierung. Sie entwarf Gründungsmythen, kreierte Vaterfiguren, auch Vatermörder, schuf Heroen. Diese Mythen waren nicht selten regional oder national geprägt. Waren die Mythen indes auf andere Kunstregionen, gar Kontinente übertragbar? Glichen sich die Mythen in ihrer Grundstruktur, kann man gar von einer globalen Mythenbildung sprechen?
Teilnahmebedingungen und Bewerbungsvorgaben
Transregionale Akademien fördern intensive Peer-to-Peer-Debatten und unterstützen neue Perspektiven, die aus der Diskussion in kleinen Gruppen hervorgehen. Die TeilnehmerInnen nehmen aktiv an der Struktur und der inhaltlichen Ausarbeitung des Programmes teil. Sie stellen ihre individuellen Recherchen vor und erarbeiten gemeinsam thematische Diskussionsrunden. Die meisten Ergebnisse werden in intensiver Kleingruppenarbeit erzielt, aber die Öffentlichkeit erhält im Rahmen einer abschließenden Konferenz Einblicke in die geleistete Arbeit.
Bis zu 20 DoktorandInnen und Postdocs aus unterschiedlichen Ländern und verschiedenen akademischen Kontexten soll Gelegenheit gegeben werden, ihre aktuellen Forschungen in einem internationalen und multidisziplinären Kontext vorzustellen und zu besprechen. TeilnehmerInnen erhalten ein Stipendium für Reise- und Unterkunftskosten. Das Programm richtet sich an WissenschaftlerInnen der Kunstgeschichte sowie benachbarter Disziplinen wie Postcolonial Studies, Literatur- und Kulturwissenschaft, Anthropologie, Architektur, Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie oder Medienwissenschaft. Ziel der Zusammenkunft soll sein, laufende Projekte in einer vergleichenden Perspektive in Bezug zu den oben genannten Fragestellungen vorzustellen. Die Forschungsprojekte sollen in enger Beziehung zu den Themen der Akademie stehen; transregionale, vergleichende Zugänge sind besonders willkommen.
Die Arbeitssprache ist Englisch.
Bewerbungen in englischer Sprache müssen folgende Unterlagen enthalten:
– ein Motivationsschreiben (1-2 Seiten)
– eine Kurzbiographie (Fließtext, 1000 Zeichen inkl. Leerzeichen)
– ein Exposé mit Zusammenfassung des aktuellen Forschungsprojektes
(1-2 Seiten max.)
– die Namen von zwei Hochschullehrern als Referenz (kein
Empfehlungsschreiben nötig)
Bitte senden Sie alle Unterlagen in einer PDF-Datei per E-Mail bis spätestens 28. November 2015 an: academiestrafo-berlin.de
Kontakt:
Dr. Botakoz Kassymbekova
Forum Transregionale Studien
Wallotstr. 14
14193 Berlin
E-mail: academiestrafo-berlin.de
Kontakt für inhaltliche Fragen:
Dr. Lena Bader
Centre allemand d’histoire de l’art, Hôtel Lully
45, rue des Petits Champs
75001 Paris
E-mail: lbaderdt-forum.org
Die Transregionale Akademie wird in einer Kooperation zwischen dem Forum Transregionale Studien und dem Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris organisiert. Transregionale Akademien sind ein Instrument der strategischen Kooperation zwischen dem Forum Transregionale Studien in Berlin und der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland. Sie werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF, gefördert. Die Terra Foundation for American Art unterstützt diese Akademie mit zwei Fellowships für junge Forscher aus Nordamerika.
Das Forum Transregionale Studien mit Sitz in Berlin ist eine die Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften fördernde Forschungsinstitution. Es widmet sich Forschungsprogrammen, die interdisziplinäre Ansätze systematisch mit der Expertise regionaler Perspektiven verbinden, indem sie Verflechtungen und Interaktionen über nationale, kulturelle oder regionale Grenzen hinweg in den Blick nehmen. Das Forum wird vom Land Berlin unterstützt.
Die Max Weber Stiftung fördert Forschungsprojekte mit globaler Perspektive im Bereich der Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften. Die Forschungen werden in zehn, in verschiedenen Ländern ansässigen Instituten durchgeführt, die unterschiedliche und eigenständige Schwerpunkte verfolgen. Über diese global agierende Institute trägt die Stiftung zur Verständigung und zum Vernetzen Deutschlands mit den die Einrichtungen beherbergenden Ländern und Regionen bei.
Für weitere Informationen:
http://academies.hypotheses.org/
www.dtforum.org
www.forum-transregionale-studien.de
www.maxweberstiftung.de
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Call for applications
Modernisms: Concepts, Contexts, and Circulation
Transregional Academy, São Paulo, 17–24 Jul 2016
Application deadline: 28 November 2015
For more information: http://academies.hypotheses.org
Modernisms: Concepts, Contexts, and Circulations
The Berlin-based Forum Transregionale Studien and the German Center for Art History in Paris (Deutsches Forum für Kunstgeschichte, DFK, part of the Max Weber Foundation – German Humanities Institutes Abroad) invite applications from doctoral and postdoctoral scholars of art history and related disciplines to participate in a Transregional Academy in São Paulo on the topic of modernisms. The academy will take place from July 17–24, 2016 at the Universidad Federal de São Paulo (Unifesp) and the Museu de Arte Contemporânea da Universidade de São Paulo (MAC-USP) and will conclude with a conference, open to the public, on July 23. The academy is part of the research focus “Circulation and Multipolarity: Transregional Networks in Exchange between Latin America and Europe” of the German Center for Art History in Paris and the Global Modernisms research focus at the Forum Transregionale Studien and is being organized in cooperation with the Network of Art Historians at Latin-American Universities and Museums.
The goal of the academy is to facilitate an exchange on concepts and variations of modernism across nations and regions. In the spirit of this kind of transregional perspective, the objective is to compare the modernist debates in Latin American countries with those occurring in Africa, Asia, Europe, and North America and to locate them within a global context. In doing so, questions arise concerning appropriation and distinction, as well as revisions and translations of developments and processes that manifested themselves in terms such as “colonial art,” “independence,” “originality,” “primitivism,” and “nation building.”
Terms like “modernism,” “avant-garde,” and “modernity” are not only ubiquitous in popular scientific publications and at such events. Like “false friends,” these concepts are also mistakenly used interchangeably in intellectual-academic discourse as a minimum basis of understanding, particularly in the emerging context of “world art history.” This is even more the case when historiographical perspectives are involved that suggest the existence of a common definitional and epistemological basis upon which a global discourse could be constructed. By contrast, the idea of plural or multiple modernities or competing modernisms has made new theoretical approaches possible while raising new questions. 0They invite us to discuss the long-established diversification of modernity, antimodernity, conservative or reactionary modernity, and alternative modernisms within a transregional and, by implication, transcultural perspective. In this process, the terms themselves—“modernity,” “modernism,” “avant-gardism”—will first be questioned; their historiographical rooting in their respective cultural and historical contexts will be discussed; and temporal and spatial settings will be considered.
The Transregional Academy will be led by a group of scholars: Thomas Kirchner (DFK, Paris), Lena Bader (DFK, Paris), Margit Kern (Universität Hamburg), Hannah Baader (Kunsthistorisches Institut in Florenz/Max-Planck-Institut/Art Histories and Aesthetic Practices, Berlin), Patrick Flores (University of the Philippines, Manila), Thierry Dufrêne (Université Paris Ouest Nanterre La Défense), Anne Lafont (Institut national d’histoire de l’art, Paris, INHA), Jens Baumgarten (Unifesp, São Paulo), Ana Gonçalves Magalhães (MAC-USP, São Paulo, USP), Gabriela Siracusano (Universidad Nacional de Tres de Febrero, UNTREF, Buenos Aires), and Diana Wechsler (Museo de la Universidad Nacional de Tres de Febrero, UNTREF, Buenos Aires). They are actively involved as experts in research projects and networks dedicated to questions of transculturality and/or modernity in various regions of the world.
Rather than merely describing and contrasting artistic tendencies, our aim is to discuss the various cultural creative processes, strategies of appropriation, modalities of translation and of comparison in transregional and transcultural perspectives. In the process, the following topic areas can be debated: terminology and discourses, history and tradition, art and politics, centrality and peripherality, publicity and popularization, institutions, mobility, media, and myths. The paths of transmission within Latin America as well as those between Latin America and the other regions of the world will also be taken into account.
- Terminology and Discourses
“Modernity” is a key term in the analysis of intercultural processes of mobility. But can we understand it as a global phenomenon—a universal concept—or only in its plural form, constantly bearing in mind the plurality of historical and cultural contexts? Depending on which modernity we have in mind, the temporal, spatial, and even personal parameters will differ. Our objective is to critically assess a variety of concepts in transregional and transcultural perspectives in the contexts of historiography, discourse analysis, and art criticism.
- History and Tradition
As a temporally defined object, modernity (or discussion of it) derives its topicality from its complex relationship with history and tradition. A simple dichotomy of tradition vs. modernity belies the interplay of appropriation of and distinction from earlier developments and processes. Alternative historical-theoretical models, however, are useful in investigating the historical continuum, in which past, present, and future are inextricably intertwined.
- Modernity and its Political Implications
The question of the relationship between politics and modern art movements also arises, not least in reference to the process of nation building and the rise of nationalistic, totalitarian regimes or related phenomena, such as the nativista discourse in Latin America. What role does modernity play in the self-conception of emerging nation-states? How does it affect emancipatory movements? What value do the various countries place on a dirigiste arts policy? How do art forms develop in relation to—and as distinguished from—state institutions and political actions?
- Communication
It is necessary to acknowledge the importance of the media and channels of transfer and transmission in general. Many of the avant-garde movements of the early twentieth century would have been unimaginable without the success of international art journals. The transformation of transportation and communication routes is also of significance. Passenger liners facilitated faster transfer between continents, establishing connections not only between Europe and Latin America, but also between these and Asia and Africa.
- Centrality and Peripherality
In examining modernisms, one is confronted with the discovery of hegemonic asymmetries. In the course of recent discussions about contact zones, hybridity, transculturalism, and affinities, the ideological implications of traditional hierarchies have been the subject of serious criticism. These debates are of central importance to the discourse of modernity, not least because it is intimately linked to—and simultaneously shaped by—questions of centrality and peripherality.
- Popularization of Modernity
Modernity has closely pursued its own popularization through creative actions, technical innovations, and programmatic discourses. Mixing high and low art and achieving the permeation of all areas of life with art—even at the cost of being accused of being purely decorative—was the stated goal of many otherwise very dissimilar movements. The lifestyle magazines, fashions, designs, and murals with which modernists resolutely addressed a broad, even uneducated, public will also be examined. At the same time, it is necessary to consider the extent to which modernist forms and conceptions can be specifically reused for the purposes of socio-political criticism.
- Institutions of Modernity
Which institutions made speaking of modernity prevail? Which institutions created which modernities in order to create an adequate framework to also publicize themselves? Along with museums and genuinely modern forms of staging, such as the “white cube,” we will also discuss the role of galleries, biennales, and selected publication organs. In this context, the importance of an institutionalized system of artistic training at academies for modernity will also be examined.
- Mobility of the Agents
The internationality of modern art movements is also due in part to the mobility of its agents. Artists, art critics, and curators not only circulated within the boundaries of their own continents but also observed the changes taking place in other regions. Associated with this are complex networks and, in some places, almost paradoxical constellations that have yet to be explored.
- The Art Market
In recent years, the role the art market played in Western modernism and its distribution has been increasingly examined. It is a central element of artistic movement; without it, modernity in Europe and North America would not have been nearly as successful. What role did the art market play in other regions and in transnational networking? To what extent did it help bring attention to the regional and national modernisms on the other continents? In what ways may it have run contrary to them?
- Modern Heroes
Like no other art movement, modernism engaged in self-stylization. It constructed myths of origin and created father figures and heroes, or committed patricides. These myths were often regional or nationally informed. Could these myths, however, be transferred to other artistic regions or continents? If the myths were similar in their basic structures, could one go as far as to speak of global myth creation?
Requirements for Participation and Application Guidelines
Transregional Academies promote intensive peer-to-peer dialogue and encourage new perspectives emerging from debates in small discussion groups. Participants actively contribute to the program’s structure and content. They present their individual research and co-design thematic discussion groups. While much of the work is conducted in an intense, small-group atmosphere, the academy also presents its work in a concluding conference that is open to the public.
Up to 20 doctoral and postdoctoral scholars from different countries and various academic environments will be given the opportunity to present and discuss their current research in an international and multidisciplinary context. Participants will receive a stipend for travel and accommodation expenses. The program is aimed at scholars of art history and neighboring disciplines, such as postcolonial studies, literary and cultural studies, anthropology, architecture, history, political science, sociology, and media studies. The goal of the conference is to introduce ongoing projects in a comparative perspective in the context of the aforementioned questions. The research projects should be closely related to the topics addressed by the Academy; transregional, comparative approaches are especially welcome.
The working language will be English.
Applications, in English, must include the following documents:
– a letter of motivation (1–2 pages)
– a short biography in paragraph form (1,000 characters including
spaces)
– an abstract of your current research project (max. 1–2 pages)
– the names of two university professors as references (letters of
reference are not necessary)
Please submit all documents as one PDF file via e-mail by no later than November 28, 2015 to: academiestrafo-berlin.de
Contact:
Dr. Botakoz Kassymbekova
Forum Transregionale Studien
Wallotstr. 14
14193 Berlin
E-mail: academiestrafo-berlin.de
Contact for questions related to content:
Dr. Lena Bader
Centre allemand d’histoire de l’art, Hôtel Lully
45, rue des Petits Champs
75001 Paris
E-mail: lbaderdt-forum.org
The Transregional Academy is organized by the Forum Transregionale Studien in Berlin in cooperation with the German Center for Art History in Paris. Transregional Academies are part of the strategic cooperation between the Forum for Transregionale Studien and the Max Weber Foundation – German Humanities Institutes Abroad. They are supported by the German Federal Ministry for Education and Research (Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF). The Terra Foundation for American Art sponsors two fellowships to facilitate the participation of scholars researching the question of modernism within the United States or as part of a broader international context.
The Berlin-based Forum Transregionale Studien is a research organization that promotes the internationalization of research in the humanities and social sciences. It is dedicated to a research agenda that systematically links disciplinary approaches and the expertise of area studies by focusing on entanglements and interactions across national, cultural, and regional borders. The Forum is supported by the State of Berlin.
The Max Weber Foundation promotes global research concentrated on the social sciences, cultural studies, and the humanities. Research is conducted at ten institutes in various countries worldwide with distinct and independent focal points. Through its globally operating institutes, the Foundation is able to contribute to communications and networking between Germany and the countries or regions that host it.
For further information, please visit:
http://academies.hypotheses.org/
www.dtforum.org
www.forum-transregionale-studien.de
www.maxweberstiftung.de
Quellennachweis:
CFP: Modernisms: Concepts, Contexts & Circulation (São Paulo, 17- 24 Jul 16). In: ArtHist.net, 05.11.2015. Letzter Zugriff 10.04.2025. <https://arthist.net/archive/11428>.