ANN 27.01.2012

Vorträge Ausstellung „Orientalische Teppichkunst" (München, Feb 12)

München, Bayerisches Nationalmuseum, 02.–16.02.2012

Rachel King, Manchester

Vorträge zur Studioausstellung
„Orientalische Teppichkunst. Die ‚Holbein‘-Teppiche im Bayerischen
Nationalmuseum“

Donnerstag, 2. Februar 2012, 18 Uhr
Ornament und Farbe – ein orientalischer Sternenteppich des 15. Jahrhunderts
Der international renommierte Sammler osmanischer Textilien und
Teppich-Experte Dipl. Ing. Christian Erber spricht über den
einzigartigen Sternenteppich aus dem Besitz des Bayerischen
Nationalmuseums, seine Herstellungsweise und seine charakteristische
Ornamentierung im Kontext zu anderen berühmten, frühen Teppichen.
Außerdem werden neue naturwissenschaftliche Methoden zur Datierung
historischer Teppiche vorgestellt.
Es gilt die Eintrittskarte in die Ausstellung.

Donnerstag, 16. Februar 2012, 18 Uhr
Orientalische Teppiche und ihr Einfluss auf barocke Tischdekoration
Die Möbelreferentin des Bayerischen Nationalmuseums, Dr. Sigrid Sangl,
erläutert den Zusammenhang zwischen der seit dem 16. Jahrhundert
gebräuchlichen Verwendung von orientalischen Teppichen als
Tischtextilien und der Dekoration von Prunktischen um 1700.
Überraschende Analogien der Ornamente belegen den großen, heute kaum
mehr bekannten Einfluss der Orientteppiche auf die Interieurkunst in
Mitteleuropa.
Es gilt die Eintrittskarte in die Ausstellung.

Donnerstag, 16. Februar 2012, 18.30 Uhr
Die Restaurierung des Sternenteppichs aus dem Besitz des Bayerischen
Nationalmuseums
Die Diplom-Restauratorin Bettina Kamann stellt das
Restaurierungskonzept des in der Ausstellung gezeigten Sternenteppichs
vor. In Absetzung zu früheren Verfahren, die meist auf Einwebungen
beziehungsweise Einknüpfungen von Fehlstellen basierten, werden
historische Teppiche heute konservierend restauriert. Bettina Kamann
schildert den langen Restaurierungsprozess und erläutert den Umgang
mit einem solch kostbaren und bedeutenden textilen Objekt.
Es gilt die Eintrittskarte in die Ausstellung.

STUDIOAUSSTELLUNG

Orientalische Teppichkunst
Die „Holbein“-Teppiche im Bayerischen Nationalmuseum

1. Oktober 2011 – 4. März 2012
Das Bayerische Nationalmuseum ist im Besitz eines äußerst seltenen
orientalischen Teppichs mit Sternenmotiven, der wohl in Kairo oder in
Damaskus im ausgehenden 15. Jahrhundert gefertigt wurde. Vergleichbare
Stücke befinden sich nur noch in den Museen von Istanbul, Berlin und
Philadelphia. Ein direktes Gegenstück wurde in der 1980er Jahren in
der Schweiz entdeckt und 1994 auf einer Londoner Auktion zu einem
Rekordpreis versteigert.
Einst dienten solche Teppiche im Orient zur Ausstattung von Palästen
oder Moscheen. An den europäischen Fürstenhöfen der Renaissance waren
die Teppiche dieses Typs ebenso geschätzt und galten als kostbare
Statussymbole. Bei dem frühen Exemplar des Bayerischen
Nationalmuseums, das 1910 aus der berühmten Teppichsammlung Bernheimer
für das Museum erworben wurde, handelt es sich um einen sogenannten
Holbein-Teppich. Dieser verdankt der Tatsache seinen Namen, dass der
Porträtmaler Hans Holbein d. J. (1497/98-1543) sie in einigen seiner
Gemälde dargestellt hat. Neben diesem Stück stehen drei weitere
geknüpfte beziehungsweise gewebte Teppichfragmente im Zentrum der
kleinen Studio-Ausstellung zur Teppichkunst des 15. und 16.
Jahrhunderts.
Anlass der Präsentation ist die nun abgeschlossene Restaurierung des
Sternenteppichs, bei der zahlreiche unsachgemäße Reparaturen des
Teppichs entfernt wurden, da diese sowohl die Originalsubstanz als
auch die Lesbarkeit des Musterns stark beeinträchtigten.

Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstraße 3
80538 München
Tel. 089 - 211 24-01
bay.nationalmuseumbnm.mwn.de
Erwachsene 5,- Euro
Ermäßigt 4,- Euro

Quellennachweis:
ANN: Vorträge Ausstellung „Orientalische Teppichkunst" (München, Feb 12). In: ArtHist.net, 27.01.2012. Letzter Zugriff 25.04.2024. <https://arthist.net/archive/2611>.

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