CFP 14.01.2012

Kunst und Kirche im Nationalsozialismus (Karlsruhe, 9-10 Nov 12)

Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 09.–10.11.2012
Eingabeschluss : 15.03.2012

Martin Papenbrock

Tagung des Instituts für Kunst- und Baugeschichte, Fachgebiet Kunstgeschichte, am Karlsruher Institut für Technologie (vormals Universität
Karlsruhe) am 9. und 10. November 2012. Leitung: Prof. Dr. Martin Papenbrock

Im Zuge der Umsetzung des Reichskulturkammergesetzes verloren die christlichen Kirchen in Deutschland ihre kunstpolitische Selbständigkeit.
Die kirchlichen Kunstvereine wurden den neu gebildeten Reichsgemeinschaften christlicher Kunst unterstellt, die ihrerseits in die Reichskammer der bildenden Künste integriert wurden. Die kirchliche Kunst war damit ein Teil des NS-Systems geworden und unterstand der administrativen Kontrolle durch die staatlichen Behörden.

Die Folgen der politischen und strukturellen Veränderungen für die kirchliche Kunst und Architektur sind bisher nur in Ansätzen untersucht worden. Wie hat sich die Kunstpolitik der Kirchen nach 1933 verändert?
Welchen Einfluss hat das politische Verhältnis von Kirche und Staat auf die Entwicklung kirchlicher Kunst und Architektur genommen? Gab es gemeinsame Interessen von Kirche und Staat an der Kunst und Architektur? Welche Spielräume bestanden für die kirchlichen Auftraggeber und die Künstler, die im Dienste der Kirche arbeiteten? Welche Netzwerke und welche Finanzierungsmodelle wurden genutzt? Wie verhielten sich die Kirchen zur modernen Kunst und Architektur? Welche Ästhetiken und welche Semantiken wurden präferiert? Welche Anpassungsleistungen wurden erbracht? Diese und ähnliche Fragen sollen auf der Tagung im Mittelpunkt stehen.

In 30-minütigen Vorträgen sollen jeweils exemplarisch und forschungsbasiert einzelne kirchenkünstlerische Positionen und Aufträge, Konfliktfälle oder Kooperationen zwischen Kirche und Staat, kirchenkünstlerische Zeitschriften, Publikationen, Ausstellungen oder die Arbeit von Kunstvereinen und Institutionen aus den Jahren 1933 bis 1945 vorgestellt und diskutiert werden. Es soll deutlich werden, wie der kirchliche Kunstbetrieb nach 1933 organisiert war und wie er sich zum staatlichen Kunstbetrieb verhielt. Die ausgearbeiteten Beiträge sollen 2013 im Jahrbuch „Kunst und Politik“ veröffentlicht werden.


Themenvorschläge für Vorträge werden bis zum 15. März 2012 erbeten an Prof.
Dr. Martin Papenbrock (martin.papenbrockkit.edu)

Quellennachweis:
CFP: Kunst und Kirche im Nationalsozialismus (Karlsruhe, 9-10 Nov 12). In: ArtHist.net, 14.01.2012. Letzter Zugriff 20.04.2024. <https://arthist.net/archive/2539>.

^