CFP 10.10.2002

KuenstlerInnentagebuecher (Kiel, 23.-25.5.03)

Ulrike Wolff-Thomsen

Call for Papers:

Leben, Identitaeten und Autorschaften

KuenstlerInnentagebuecher, -autobiographien und -memoiren von der
Moderne bis heute

Tagung der AG "Kuenstlerinnen des 20. Jahrhunderts" in Zusammenarbeit
mit dem Muthesius Forum Kiel (Prof. Dr. Theresa Georgen)

Tagungsort: Forum der Muthesius Hochschule, Kiel

Zeit: 23.-25.5.2003.

Noch bislang unzureichend hat die Forschung autobiographische
Selbstzeugnisse (Tagebuecher, Memoiren und die Autobiographie) ins
Blickfeld gerueckt.

Doch gerade KuenstlerInnen haben sich stets dieses Mediums
angenommen, um es in die Dienste der eigenen Positionsbestimmung, des
Entwurfs von Selbstbildern sowie der Reflexion ueber das eigene
Schaffen und ueber eigene wie fremde Lebensentwuerfe zu stellen.
Welche Funktionen und Aufgaben werden bei dieser existentiell
engagierten Schreibweise, bei diesem teilweise sehr hohen subjektiven
Anspruch relevant?

Im 20. Jahrhundert entwickelte sich das KuenstlerInnentagebuch auch
dahingehend, dass es den beschriebenen Vorgaengen eine
aesthetisierende Form gab, das Schreiben selbst wie das Produkt als
kuenstlerisches Schaffen zu bewerten ist. Dies betrifft die Frage
nach dem Werkbegriff.

An diesen Schnittstellen wollen wir uns der Thematik zuwenden und sie
unter aktuellen Fragestellungen diskutieren. Die oben genannten
Stichworte: Leben, Identitaeten und Autorschaften sollen dabei eine
wesentliche Rolle spielen. So moechten wir nach dem Verhaeltnis von
Leben und Text, von biographischem Handeln und autobiographischem
Schreiben fragen. Ebenso sehr interessiert, wer den Text fuer wen
verfasst hat, also welche Autorschaften an der Textproduktion
beteiligt waren. Auch wird es auch darum gehen, welche Identitaeten
der Text erzeugt, sprich ueber was, wen und in welcher Form
geschrieben worden ist. Wir gehen davon aus, dass die Genderthematik
unweigerlich in die genannten Ansaetze mit einfliessen wird.

Auf der geplanten Tagung moechten wir uns auf Tagebuecher, Memoiren,
autobiographische Romane und Notizen seit der sog. Moderne, seit der
Zeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute konzentrieren. Die
Beitraege muessen nicht zwangsweise das Medium des geschriebenen
Wortes fokussieren, sondern koennen sich ebenfalls dem
autobiographischen "Schreiben" in den Medien Foto, Film und Computer
widmen.

Interessenten wenden sich bitte mit einer Kurzvorstellung Ihres
Themas bis zum 30.11.2002

an:

Dr. Carola Muysers, LS Kunstgeschichte der BTU Cottbus, LG 10/R 326,
03046 Cottbus

E-Mail: Muyserstu-cottbus.de

Dr. Ulrike Wolff-Thomsen, Kunsthistorisches Institut der
C.-A.-Universitaet Kiel, 24098 Kiel, E-Mail:
uwolff-thomsenkunstgeschichte.uni-kiel.de

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Quellennachweis:
CFP: KuenstlerInnentagebuecher (Kiel, 23.-25.5.03). In: ArtHist.net, 10.10.2002. Letzter Zugriff 20.04.2024. <https://arthist.net/archive/25247>.

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