CFP 08.02.2002

Positionen der Kulturwissenschaften, MPI Goettingen, 27./28.06.02

R.

Call for Papers:

Interkultureller Transfer und nationale Auslegung: Europaeische und
anglo-amerikanische Positionen der Kulturwissenschaften
Goettingen, 27./28. Juni 2002

Die International Max Planck Research School "Werte und Wertewandel in
Mittelalter und Neuzeit" (www.imprs-hist.mpg.de
<http://www.imprs-hist.mpg.de>)
veranstaltet vom 27. bis zum 28. Juni 2002
am Max-Planck-Institut fuer Geschichte in Goettingen eine Tagung zum Thema
"Interkultureller Transfer und nationale Auslegung: Europaeische und
anglo-amerikanische Positionen der Kulturwissenschaft".

Entsprechend der Zielsetzung der IMPRS, den internationalen Austausch
zwischen Wissenschaftlern und die Grenzueberschreitung zwischen den Faechern
zu foerdern, sind sowohl Beitraege aus dem europaeischen Ausland als auch
Ansichten der unterschiedlichsten geisteswissenschaftlichen Disziplinen
ausdruecklich erwuenscht. Die Konferenzsprachen sind Deutsch, Englisch und
Franzoesisch.

Waehrend Kulturkontakt, kultureller Austausch und kultureller Transfer
Gegenstaende einer reichhaltigen kulturwissenschaftlichen Forschung auf der
Ebene des historischen und aktuellen Geschehens wurden, standen Aspekte der
nationalen Entwicklung und interkulturellen Aneignung des
kulturwissenschaftlichen Instrumentariums selbst in Gegenwart und juengster
Vergangenheit eher im Schatten der Aufmerksamkeit. Dabei sind auch diese
methodischen und theoretischen Ueberlegungen in einen nationalen und
sozialen Kontext eingebettet, versuchen bewusst oder unbewusst eine Antwort
auf spezifische historische Situationen zu geben, werden selektiv rezipiert
und in dieser Aneignung transformiert. Die Tagung fragt selbstreferentiell
genau nach diesen Entstehungs- und Transformationsprozessen
kulturwissenschaftlicher Diskurse.

Den Veranstaltern ist dabei durchaus bewusst, dass "Nation" neben Klasse,
Geschlecht und anderen labels nur einen Aspekt kultureller Identitaeten
darstellt und als soziales Konstrukt (imagined communities) selbst der
Hinterfragung bedarf. Ebenso wird die Beschraenkung auf den europaeischen
und anglo-amerikanischen Raum nicht als grundsaetzliche, sondern als
vorlaeufige angesehen. Im Zentrum der Tagung sollen dabei folgende
Fragekomplexe stehen:

- In welchen sozio-historischen Umfeld entstehen spezifische
kulturwissenschaftliche Konzepte, welche Bedeutung haben sie fuer nationale
Identitaeten, von welchen Wertvorstellungen werden sie explizit oder
implizit geleitet, wie kommt es zu einer vermehrten oder verminderten
Anwendung theoretisch-methodischer Modelle in einer bestimmten
Wissenschaftskultur?
- Welche sozialen, politischen und wissenschaftspolitischen
Umstaende verhindern oder befoerdern die Rezeption kulturwissenschaftlicher
Positionen in Deutschland und in anderen Laendern, welche
Transformationsprozesse finden dabei statt und was bedeutet dies fuer eine
spezifische Wissenschaftslandschaft?
- Inwieweit spiegeln aktuelle kulturwissenschaftliche
Debatten auf nationaler und internationaler Ebene historische, nationale und
soziale Konfliktlinien wider?
- Welche methodischen und theoretischen Konzepte wurden
bislang in Deutschland nur unzureichend, partiell oder stark verfremdet
aufgenommen und harren deshalb ihrer (erneuten) Entdeckung?

Moegliche Beitraege koennen sich sowohl mit einer bestimmten nationalen
Wissenschaftskultur beschaeftigen als auch einzelne Konzepte in ihrer
Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte herausgreifen oder anhand eines
Beispiels unterschiedliche nationale Entwuerfe und Aneignungen unmittelbar
miteinander vergleichen.

Den halbstuendigen Vortraegen folgt eine ebenso lange Diskussionsrunde. Eine
Publikation der Beitraege im Rahmen eines Tagungssammelbandes ist geplant.
Reisekostenzuschuesse koennen gewaehrt werden.

Abstracts im Umfang von 500-1000 Woerter werden bis zum 15. Maerz 2002 an
nachfolgende Adresse erbeten:

Rebekka von Mallinckrodt
Koordinatorin der IMPRS
Max-Planck-Institut fuer Geschichte
Hermann Foege Weg 11
37073 Goettingen
Tel.: 0551 - 4956- 137
Fax: 0551 - 4956 - 170
e-mail: rvmmpi-g.gwdg.de

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Quellennachweis:
CFP: Positionen der Kulturwissenschaften, MPI Goettingen, 27./28.06.02. In: ArtHist.net, 08.02.2002. Letzter Zugriff 19.04.2024. <https://arthist.net/archive/24869>.

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