Im Rahmen eines Volontariats im Brandenburgischen Landesamt fuer
Denkmalpflege beschaeftige ich mit zur Zeit mit einer Gruppe von um
1900 errichteten Dorfkirchen. Anlass waren Anfragen von Pfarraemtern,
ob man nicht zum 100. Kirchweihfest die etwas in Vergessenheit
geratenen Kirchen dieser Zeit dem Publikum vorstellen sollte. Da
ich diese Gelegenheit ergreifen wollte, wuehlte ich ein wenig in
den Archiven (Brandenburgisches Landeshauptarchiv) und merkte bald,
dass hier ein wichtiger Abschnitt der Brandenburgischen
Baugeschichte brach liegt. Dementsprechend ist auch ueber den
Neuruppiner Kreisbauinspektor Wichgraf kaum mehr bekannt, als
dass es ihn gab und er in den Jahren um 1900 in seinem Kreis
vom Stall bis zur Kirche alles baute.

Ein Kreisbauinspektor gibt Raetsel auf:

Der Kreisbauinspektor Wichgraf aus Neuruppin schreibt 1895 zur
Begruendung des von ihm fuer den Bau der Kirche in Schulzendorf
(bei Gransee, noerdlich von Berlin) gewaehlten Stils:
"Ich waehlte hierbei maerkischen Rundbogenstil, weil ich bereits
als Landbauinspektor in Bromberg eine Kirche in diesen Stil
ausgefuehrt hatte, welcher den Beifall der Interessenten fand,
und neuerdings bei dem Bau der Friedrich Werderschen Kirche
und der Kaiserin Augusta Kirche ebenfalls Rundbogenstil fuer
Kirche fuer angemessen erachtet ist und endlich der Bau,
voellig freistehend, die Wahl des Stils frei laesst."

Also, wo in Deutschland hat es um 1895 eine Friedrich Werdersche
oder eine Augusta Kirche im maerkischen Rundbogenstil
(roter Sichtziegelbau?) gegeben?
Fuer die Loesung dieses Raetsels - so bald als moeglich -
bitte ich um Mithilfe.

Danke Christof Baier.