Architekturen des Umbruchs. Baukunst, Bildkünste und Design in Italien 1815 – 2012

Forum Kunstgeschichte Italiens
des Verbands Deutscher Kunsthistoriker
München, 2.-4. April 2012
Parallelsektion IIIa
Dr. Ralph-Miklas Dobler (Rom) / Dr. Britta Hentschel (Cambridge/Zürich)

Die Geschichte Italiens ist im 19. und 20. Jahrhundert von einschneidenden politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt. Bei der sich damit immer wieder neu stellenden Frage nach nationaler Identität und der autosuggestiven sowie nach außen gerichteten Selbstdarstellung kam der Architektur und den bildenden Künsten eine außerordentlich wichtige Stellung zu. Die jeweiligen Regierungen – vom jungen Nationalstaat über den Faschismus bis hin zur heutigen Republik Italien – und ihre Institutionen verlangten und verlangen nach aussagekräftigen Bauten und Dekorationen. In einer Kulturnation, deren Wurzeln bis weit in die glanzvolle Antike zurückreichen, stand den Künstlern ein bereits national konnotierter Formenfundus zur Verfügung, der im Rahmen eines Klassizismus oder Historismus genutzt oder von einer Avantgarde verworfen werden konnte. Das reiche Erbe des Landes, das die künstlerische Entwicklung Europas über Jahrhunderte dominiert hatte, bewirkte einen einzigartigen Zwang zur aemulatio und innovatio, der epochenprägende Werke hervorgebracht hat.

Die Sektion „Architekturen des Umbruchs“ möchte die italienische Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts sowie deren Ausstattungsprogramme thematisieren. Insbesondere sollen die Metamorphosen, Brüche aber auch Kontinuitäten in den Künsten Italiens auf dem wechselvollen Weg in die (Post-)Moderne verfolgt werden. Im Vordergrund steht die Frage nach der Rolle von Kunst, Design und Architektur bei der nationalen Identitätsfindung unter den sich immer neu formierenden politischen Bedingungen. Die Sektion möchte innerhalb des Italienforums insbesondere für die jüngere Forschung zur italienischen Kunst und Architektur nach 1800 eine Möglichkeit zu Austausch, Diskussion und Kennenlernen geben.

Themenvorschläge für Referate (max. 2 Seiten), die eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten sollen, werden bis zum 31.12.2011 per E-mail erbeten.
Ein Teil der Reise- und Übernachtungskosten der Vortragenden wird von den Veranstaltern übernommen.

Kontakt:
Dr. Ralph-Miklas Dobler
Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom
dobler (at)biblhertz.it

Dr. Britta Hentschel
Harvard Graduate School of Design, Cambridge (MA)
bhentsch (at)gsd.harvard.edu

http://www.kunsthistoriker.org/italienforschung.html
http://www.kunsthistoriker.org/italien-tagung-2012.html