CFP 29.02.2020

Denkmal:Emotion - Mobilisierung. Bindung. Verführung (Bamberg, 1-3 Oct 20)

Bamberg, 01.–03.10.2020
Eingabeschluss : 30.04.2020

Stephanie Herold

FRISTVERLÄNGERUNG Call for Papers
neue Einsendefrist 30.04.2020 / new submission deadline: 30. Apr. 2020

Jahrestagung des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V. in Kooperation mit der Universität Bamberg / Lehrstuhl für Denkmalpflege / KDWT

Denkmalpflege ist ein hoch emotionales und emotionalisiertes Thema, das wird jeder bestätigen, der sich in den Weiten des Feldes herumgetrieben hat. Schon Riegl weiß, dass der Moderne Denkmalkultus „längst Gefühlssache“ geworden ist. Dazu steht in einem gewissen Widerspruch, dass der Aufstieg der modernen Denkmalpflege mit ihrer Verwissenschaftlichung“ einherging. Wenn FachvertreterInnen qua Amt „Werte“ von Denkmalen begutachten und wissenschaftlich begründen, hat Emotionalität, so scheint es, keinen Platz. Andererseits ist es eine Binsenweisheit, dass die Überlebensfähigkeit eines Denkmals sehr direkt davon abhängt, dass es emotionale Bindungen erzeugen kann und sich im Zweifelsfall pressure groups mobilisieren; das gilt auch für sogenannte ungeliebte Denkmale.

Die Tagung sucht, Emotionen im Feld zu sondieren. Was bewegt wen und warum im Feld Denkmalpflege? Und wie? Wie bewerten wir diese Emotionen, wie gehen wir mit ihnen um? Aktuelle Tendenzen, wie die Popularität des Themas Heimat und die Einspannung von Kulturerbe in rechtspopulistische Diskurse verdeutlichen dabei die Existenz emotionaler Konjunkturen, die Aufmerksamkeiten steuern und gleichzeitig Vorstellungen von der Angemessenheit von Emotionen transportieren. Zu beleuchten wäre auch die Rolle, die Emotionen im Bereich der (medialen) Kommunikation im Feld der Denkmalpflege spielen.

Beiträge sind erwünscht zu drei Schlüsselbegriffen, die sich wie folgt skizzieren lassen (und selbstverständlich nicht trennscharf sind, sondern als Anregungen gedacht):

- Mobilisierung
Emotionen mobilisieren. Dies gilt nicht nur für die Denkmalvermittlung, sondern auch für gesellschaftliches Engagement überhaupt. Was bedeutet das für die involvierten Akteure, was für das Verhältnis zwischen Fachleuten und Laien, können wir hier Rollenveränderungen beobachten? Gibt es spezielle „Reiz“-Themen, die besonders augenfälliges Mobilisierungspotenzial haben?
- Bindung
Denkmale können identitätsbildend wirken und gesellschaftliche Bindungskräfte generieren, aber auch Ausschluss produzieren. Worauf beruhen diese Integrations- und Ausgrenzungsmechanismen, welche Emotionen sind involviert – auch auf Seiten einer wissenschaftlich agierenden Denkmalpflege? Welche Rolle spielen Denkmale als Bezugspunkte unterschiedlicher Heritage-Communities, ja für die Konstruktion von Heimat und Fremde überhaupt?
- Verführung
Denkmale können große Emotionen, wie Liebe, (auch berufliche) Hingabe und Leidenschaften aller Art hervorrufen. Wie wurden und werden diese Potenziale zur Verführung, Kommerzialisierung, Instrumentalisierung und Ideologisierung eingesetzt? Welche Mechanismen stehen hinter diesen Prozessen?

Bitte senden Sie Ihr aussagefähiges Abstract (maximal 200 Wörter/.pdf ) für einen 20-25 minütigen Beitrag spätestens bis zum 05.04.2020 (verlängert bis zum 30.04.2020) an gerhard.vinkenuni-bamberg.de.

Wie bei allen Jahrestagungen des AKTLD ist eine Veröffentlichung der Beiträge geplant. Aktuelle Informationen finden Sie unter http://ak-tld.de.

Quellennachweis:
CFP: Denkmal:Emotion - Mobilisierung. Bindung. Verführung (Bamberg, 1-3 Oct 20). In: ArtHist.net, 29.02.2020. Letzter Zugriff 25.04.2024. <https://arthist.net/archive/22744>.

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