CONF 15.02.2020

Modellierung, Konstruktion und Inszenierung im Museum (Erlangen, 26 Mar 20)

FAU Erlangen-Nürnberg, PSG III, Raum 00.015, Kochstraße 6a, 91054 Erlangen, 26.03.2020
Anmeldeschluss: 23.03.2020

Marina Beck

Das von der VolkswagenStiftung geförderte Forschungskolleg ›Modellierung von Kulturgeschichte am Beispiel des Germanischen Nationalmuseums: Vermittlungskonzepte für das 21. Jahrhundert‹ hat zum Ziel, strukturelle Prozesse zu untersuchen mit denen Modellierung von Kulturgeschichte im musealen Bereich erfolgt. Anhand der langen Geschichte des Germanischen Nationalmuseums soll erforscht werden, wie die Sammlungsbestände dazu benutzt wurden, im Einklang mit den jeweils dominanten intellektuellen, politischen und gesellschaftlichen Imperativen wechselnde historische Erzählungen bzw. ›Entwicklungslinien‹ zu konstruieren.

In diesem Kontext soll der allgemein gehaltene Begriff der ›Modellierung‹ hinsichtlich seiner Anwendbarkeit bei der Beschreibung entsprechender Prozesse problematisiert werden. Modellierung umschreibt den Prozess der Schaffung eines Modells, das meist in verkleinerter Form eine größere Wirklichkeit nachbildet wodurch eine Vereinfachung notwendig wird. Das Modell wird diesbezüglich zur Referenz, von der exemplarisch auf den übergreifenden Kontext geschlossen werden kann.

Zu fragen ist, inwiefern in diesem Sinne kulturhistorische Ausstellungen als Modell zur Präsentation historischer Zusammenhänge fungieren. Wie werden Geschichtsbilder in diesem Kontext modelliert? Kann die Modellierung von Geschichte von der Geschichtskonstruktion und –inszenierung unterschieden werden? Oder lässt sich hinsichtlich ihrer Verwendung keine Differenzierung, sondern vielmehr eine Wertung feststellen? Inwiefern findet der Begriff ›Modellierung‹ als Arbeitsinstrument im Museum seine Anwendung? Welche Rolle spielen bei der Umsetzung von ›Modellierung‹ im Museum die (Kultur)Politik und wer sind die Akteure, die eine Modellierung vornehmen? Wie lässt sich der Begriff ›Modellierung‹ als Analyseinstrument für (vergangene) Ausstellungen nutzen und methodisch als solcher greifen?
Diese und andere Fragen gilt es zu diskutieren, um den Modellierungsbegriff als eine Möglichkeit bei der Umsetzung des Narrativs in kulturhistorischen Ausstellungen methodisch zu fassen und theoretisch zu reflektieren.

Programm:

14:00 – 14:15 Uhr Beginn – Begrüßung / Einführung

14:15 – 15:15 Uhr Olaf Hartung: Versuch einer (geschichts-)kultursemiotischen Annäherung an die Museumsdinge

15:15 – 16:15 Uhr Markus Walz: Wer modelliert? Museumsanalysen zwischen neuen Begriffen und altem Ungreifbarem

16:15 – 16:45 Uhr Kaffeepause

16:45 – 17:45 Uhr Michael Fehr: Maßstab, Rahmen, Raum: Zum Ausstellen im Historischen Museum

17:45 – 18:45 Uhr Alexander Klein: An-denken und Auslegen. Historische Beispiele für das museale Setzen von Zusammenhängen.

Quellennachweis:
CONF: Modellierung, Konstruktion und Inszenierung im Museum (Erlangen, 26 Mar 20). In: ArtHist.net, 15.02.2020. Letzter Zugriff 25.04.2024. <https://arthist.net/archive/22656>.

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