CFP 01.10.2019

Expressionismus 12/2020: Tod

Eingabeschluss : 01.01.2020

Kristin Eichhorn

Tod
Expressionismus, Ausgabe 12/2020
Herausgegeben von Kristin Eichhorn und Johannes S. Lorenzen

Call for Papers

Nicht nur bedingt durch den Ersten Weltkrieg, sondern auch aus anderen biographischen Gründen findet sich im Expressionismus häufig der Fall eines frühen Todes der Künstler*innen; u. a. gilt dies für August Macke, Franz Marc oder Georg Trakl, um nur einige zu nennen. Doch auch in der Kunst und Literatur des Expressionismus ist der Tod ein häufiges Thema – sei es, dass Expressionist*innen ihren eigenen Tod als Möglichkeit behandeln (Alfred Lichtenstein), gescheiterte Suizidversuche künstlerisch fruchtbar machen (Johannes R. Becher) oder sich angesichts von Krieg und Straßenkämpfen mit dem Tod beschäftigen (Bruno Voigt). Daneben gibt es auch im Expressionismus Aktualisierungen von Motivtraditionen, wie z. B. des Salome-Stoffs. Freilich ist die häufig bemerkte ‚Todessehnsucht‘ der Expressionist*innen etwas, das sie mit den Künstler*innen der Jahrhundertwendezeit gemeinsam haben – was umso mehr die Frage nach Unterschieden in der Thematisierung und ästhetischen Strategien provoziert. Hinzu kommt, dass die Todesthematik im Expressionismus nicht selten an Gewalt geknüpft ist: Gewaltverbrechen – gerade zwischen den Geschlechtern – sind ebenso ein häufiges Motiv wie die (idealisierte) Auseinandersetzung mit Kriegsgräueln. Das zwölfte Heft von Expressionismus möchte dieses Themenfeld in all seinen Dimensionen auffalten. Möglich sind sowohl Studien zu einzelnen Künstler*innen oder Autor*innen als auch übergreifende kulturwissenschaftliche Analysen des Todesdiskurses und Untersuchungen aus verschiedenen Disziplinen. Zu betrachten wären beispielsweise die Verbindung zwischen Vitalismus und Todesbegeisterung (das Verhältnis von Leben und Tod) sowie der Sonderfall der Selbsttötung. Außerdem lohnt sich die Beschäftigung mit Todesthematisierungen, die seltener in den Blick genommen werden.

Etwa wäre das Phänomen vergleichend aus Sicht des weiblichen Expressionismus zu beleuchten: Welche Formen der Todesthematisierung gibt es dort und welches Profil lässt sich daraus ableiten? Welcher Raum wird den Konsequenzen eines Todes (Nachleben, Trauer etc.) gegeben? Inwieweit knüpfen die Werke an traditionelle und religiöse Todesvorstellungen an (z. B. Totentanz, Sensenmann, Auferstehung) und arbeiten mit diesen (expressionistisch) weiter?

Abstracts zu den oben genannten, aber gerne auch anderen thematisch einschlägigen Aspekten von nicht mehr als 2.000 Zeichen senden Sie bitte bis zum 1. Januar 2020 an eichhornneofelis-verlag.de und lorenzenneofelis-verlag.de. Zudem werden unabhängig vom Thema des Hefts auch immer Vorschläge für Rezensionen oder Diskussionsbeiträge zu aktuellen Forschungsdebatten entgegengenommen, die Phänomene der aktuellen Expressionismus-Rezeption vorstellen und besprechen. Die fertigen Beiträge sollten einen Umfang von 20.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen und Fußnoten) nicht überschreiten und sind bis zum 1. Juli 2020 einzureichen. Das Heft erscheint im November 2020.

Leider ist keine Vergütung der Beiträge möglich.

Quellennachweis:
CFP: Expressionismus 12/2020: Tod. In: ArtHist.net, 01.10.2019. Letzter Zugriff 19.04.2024. <https://arthist.net/archive/21689>.

^