OFFENHEIT ALS PROGRAMM. GRÜNDE UND ABGRÜNDE
Eine interdisziplinäre Tagung der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, des Deutschen Literaturinstituts Leipzig,
der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, des Centre of Competence for Theatre, der Stadt Leipzig und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen
»Hauptsache offen!« ist eines der maßgeblichen Schlagwörter der Gegenwartskunst. Gemeint ist eine besondere Öffnung zum Betrachter und zu außerkünstlerischen Bereichen - beispielsweise Politik und Wissenschaft - sowie Forderungen nach Prozesshaftigkeit, Form- und Absichtslosigkeit. Auffallend ist die Parallele zur ökonomischen und gesellschaftlichen Forderung nach Flexibilität, nach einem Offenhalten von Entscheidungen, Handlungen und Beziehungen. Die zeitgenössische Offenheitsästhetik in Kunst und Gesellschaft steht in Tradition avantgardistischer Öffnungen und läuft zugleich Gefahr, zur Offenheitsideologie zu werden. Dieses Phänomen kritisch zu beleuchten, ist Zielsetzung der Tagung. Dies geht nicht ohne die Stimmen aus diversen Künsten - aus Bildender Kunst, Musik, Literatur, Theater - und einen Fokus auf die Wechselverhältnisse von Kunst und Gesellschaft.
PROGRAMM:
FREITAG, 26. APRIL 2019
UNIVERSITTSBIBLIOTHEK LEIPZIG, BEETHOVENSTR.6, VORTRAGSSAAL, EG
11 bis 13.15 Uhr
Prof. Dr. Christoph Türcke, Dr. Gesa Foken: Grußworte
Dr. Gesa Foken: Arretierte Skizzenhaftigkeit in Kunst und Gesellschaft
Jun.-Prof. Dr. Christina Natlacen: Der Künstler als Repräsentant medialer und individueller Offenheitsdiskurse. Zu den Tagebuchfilmen von Jan Peters
14.30 bis 16.30 Uhr
Dr. Monika Mühlpfordt: Geselligkeit in Anonymität. Künstlerische Offenheit im Verhältnis zu bürgerlicher Öffentlichkeit
Susan Winter: Die vorgebliche Offenheit ›politischer Kunst‹ am Beispiel des Zentrums für politische Schönheit
17 bis 19 Uhr
Marthe Krüger: Das Ende der Kunst als Fassungslosigkeit der Kunstkritik
Dr. Maria L. Felixmüller: Das Nachleben der Kunstgeschichte in Internetmemen
ab 19 Uhr
Abendausklang im DEUTSCHEN LITERATURINSTITUT LEIPZIG, WÄCHTERSTR. 34, FOYER
SAMSTAG, 27. APRIL 2019,
HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER LEIPZIG, GRASSISTR. 8, PROBESAAL, 2. OG
9.30 bis 11.30 Uhr
Prof. Dr. Claus-Steffen Mahnkopf: Grußwort
Mario C. Schmidt: Die Kategorie des Werkes in der neuen Musik. Über Desintegrationstendenzen in der Moderne
Martin Mettin: Offenheit oder Beliebigkeit? Überlegungen zur praktischen Auflösung des Werkbegriffs in der Gegenwartsmusik
11.50 bis 13.50 Uhr
Sascha Macht: »Dies war der Tag, als die Tiere nach Warburgh kamen, die Insekten, die Spinnen, die Krebse«. Einblicke in Material und Schreibweise eines in Arbeit befindlichen Romanprojekts
Dagmara Kraus-Cavaillès: Der Satz vom Abgrund: Alejandra Pizarniks Sprung ins Offene
15 bis 17 Uhr
Antje Mettin: Auflösung tradierter Formen und Erfahrungsverlust in der Moderne. Bemerkungen über die Geschichte von Schauspiel und Literatur
Sebastian Tränkle: Das offene Spiel. Zur ästhetischen Kritik des
Gegenwartstheaters
17.20 bis 19 Uhr
Podiumsdiskussion mit Prof. D. Claus-Steffen Mahnkopf, Prof. Dr. Josef Haslinger, Dr. Micha Braun, Prof. Steven Black:
Nur eine künstlerische Mode? Zeitgenössische Offenheitsästhetik, Kunst und Gesellschaft
Der Eintritt ist frei.
Zur Unterstützung der
Tagungskoordination bitten wir um formlose Anmeldung unter:
tagungfoken-gesa.de.
Quellennachweis:
CONF: Offenheit als Programm (Leipzig, 26-27 Apr 19). In: ArtHist.net, 29.03.2019. Letzter Zugriff 29.03.2024. <https://arthist.net/archive/20501>.