CONF 11.10.2018

Objekt // Handeln (Dortmund, 8-9 Nov 18)

Dortmund, Dortmunder U und MKK, 08.–09.11.2018

Henrike Haug

Objekt // Handeln
Symposium am Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft, veranstaltet von JProf. Dr. Henrike Haug und PD. Dr. Katharina Christa Schüppel (Institut für Kunst und materielle Kultur, TU Dortmund)

Objekte und Menschen leben in einer komplexen Verflechtungsbeziehung miteinander. Objekte bringen Formen und Funktionen mit, die einerseits als Angebot zur Handlung an die mit ihnen befassten Menschen verstanden werden können. Andererseits können sie auch durchaus gegenständig und eigenwillig sein und sich der einfachen Handhabe verweigern. Sie sind – größtenteils – gemacht und damit Artefakte, die auf ihr Material und den Prozess ihrer Herstellung zurückverweisen. Das Symposium fragt nach den Formen des menschlichen Umgangs mit den Dingen in besonderen Konstellationen: Nicht so sehr interessiert uns das alltägliche, vielmehr sind wir an dem bewussten, inszenierten und auch wiederkehrenden Handeln mit Objekten interessiert, dem Gesten der Nutzung und Aneignung zur kulturellen Selbstbeschreibung innewohnen. Zentral für uns sind Prozesse, die Objekte (als Artefakte) hervorbringen und die mit unterschiedlichen Narrationen verknüpft werden; performative Praktiken in rituellen und anderen Räumen, in denen Objekte im Mittelpunkt stehen; sowie durch äußeres Handeln verursachte Kontextwechsel und diesen folgende kulturelle Neu-Beschreibungen von Objekten. Uns interessieren Objekte als Träger von Erinnerungen, die an sie angelagert sind und die durch das – regelmäßige oder auch einmalige – Handeln reaktiviert werden können. Ausgehend vom Konzept des "Handelns" steht zudem die Rolle der Akteur/-innen zur Diskussion: Wer handelt mit Objekten? Allein oder in einer Gruppe? Wie verhält sich das Mittelalter zu (scheinbar) autonomem Objekthandeln? Nicht zuletzt interessieren uns auch Display-Praktiken: an welchen Orten, zu welchen Zeiten, mit welchen Intentionen werden Objekte gezeigt und zur Schau inszeniert? Nach der "Rückkehr des Objekts" nicht nur in die Kunstgeschichte bietet das Symposium die Möglichkeit, den Komplex "Objekt/Handeln" aus mediävistischer Perspektive auch methodisch neu zu rahmen.

Donnerstag, der 8. November im Reinoldus-Raum des Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund
und
Freitag, der 9. November, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastraße 3, 44137 Dortmund


PROGRAMM

Donnerstag, 8. November 2018
Reinoldus-Raum des Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund

14.00-14.30h
PD Dr. Katharina Christa Schüppel (Dortmund)
Die Performativität der Oberfläche. Metall als Material mittelalterlicher Madonnenskulpturen

15.00-15.30h
Dr. Mabi Angar (Köln)
Zur visuellen Identitätsstiftung der Genuesen in Übersee

Kaffeepause: 16.00-16.30h

16.30-17.00h
Dr. Eva Maria Butz (Dortmund)
Der Stein als "interface" zum göttlichen Reich. Christliche Namengraffiti im Kirchenraum

17.30-18.00h
PD Dr. Almut Schneider (Göttingen)
Geliebte Skulptur. Artefakte der Liebe zwischen Pygmalion und Narziss in mittelalterlicher Dichtung (Tristans Bildersaal; Konrad Flecks Flore und Blanscheflur)


Freitag, 9. November 2018
Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastraße 3, 44137 Dortmund

9.00-9.30h
JProf. Dr. Henrike Haug (Dortmund)
in smaragdum formabitur. Zum Zusammenhang von Edelsteinen und Glasherstellung

10.00-10.30h
Dr. Armin Bergmeier (Leipzig)
Rekonstruierte Präsenz und die Pilgerampullen von Monza und Bobbio

Kaffeepause: 11.00-11.30h

11.30-13.00h
Gemeinsame Diskussion von ausgewählten Werken im MKK

Quellennachweis:
CONF: Objekt // Handeln (Dortmund, 8-9 Nov 18). In: ArtHist.net, 11.10.2018. Letzter Zugriff 25.04.2024. <https://arthist.net/archive/19201>.

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