Emil Nolde und sein Sammler Paul Ströhmer (1861-1945)
– Eine frühe Sammlung des deutschen Expressionismus in Neumünster –

Das Forschungsprojekt, für das Frau apl. Prof. Dr. Ulrike Wolff-Thomsen verantwortlich zeichnet, dient der Rekonstruktion einer nahezu unbekannten frühen Sammlung des deutschen Expressionismus, die der Neumünsteraner Buntpapierfabrikant Paul Ströhmer seit 1909 aufgebaut hat. Ein bedeutender Schwerpunkt lag auf dem Oeuvre Emil Noldes - als Hauptwerk der Sammlung, die sich gerade durch figurative Arbeiten ausgezeichnet hat, galt das Nolde-Gemälde „Die Philister“ (1915, Privatbesitz).

Leider lässt sich der Verbleib von drei Gemälden von Emil Nolde bislang nicht ermitteln. Es handelt sich um
- „Figur und Vogel“, 1912, Öl auf Leinwand, Urban Bd. 1, Nr. 492 (1982 in Düsseldorfer Privatbesitz)

- „Alter Mann und Weib“, 1918, Öl auf Leinwand, Urban Bd. 2, Nr. 806 (1967 USA, Privatbesitz)

- „Kirchenfiguren II“, 1913, Öl auf Leinwand, Urban Bd. 1, Nr. 551 (1968 Kölner Privatbesitz.

Abbildungen der Gemälde können eingesehen werden unter dem Link: http://www.kunstgeschichte.uni-kiel.de/projekte/emil-nolde

Wer Hinweise auf den Verbleib der Werke mitteilen kann, wende sich bitte an
apl. Prof. Dr. Ulrike Wolff-Thomsen
Kunsthistorisches Institut der
Christian-Albrechts-Universität Kiel
24098 Kiel
uwolff-thomsenkunstgeschichte.uni-kiel.de

(Alle Hinweise werden selbstverständlich vertraulich behandelt; Restitutionsansprüche werden nicht geltend gemacht).

Ströhmers Bestreben war zudem, mit den von ihm favorisierten Künstlern wie Emil Nolde, Christian Rohlfs, Otto Mueller, Erich Waske und Heinrich Zille in einen Dialog einzutreten. So werden im Rahmen der wissenschaftlichen Aufarbeitung auch die erhalten gebliebenen Briefkorrespondenzen dokumentiert. Die rekonstruierte Sammlung wird vom 6.11.2011 bis 4.3.2012 in der Gerisch-Stiftung Neumünster, in der 1903 von dem Sammler erbauten Villa zu sehen sein.