CONF 31.03.2015

Kunst / Politik (Ingelheim, 11-13 May 15)

Ingelheim, 11.–13.05.2015

Prof. Dr. Claudia Hattendorff

Kunst / Politik. Perspektivierungen eines komplexen Verhältnisses

Vom 11. bis zum 13. Mai 2015 findet in der Fridtjof Nansen Akademie für politische Bil­dung in Ingelheim eine auch für Lehrer in Hessen akkreditierte Fortbildungs­veran­stal­tung mit dem Thema "Kunst / Politik. Perspektivierung eines komplexen Verhältnisses" statt. Organisiert vom BDK Fachverband für Kunstpädagogik Rheinland-Pfalz und dem Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V. stellen dort ausgewiesene Kunsthistoriker un­ter Leitung von Prof. Dr. Claudia Hattendorff aktuelle Erkenntnisse zum Verhältnis von Kunst und Politik vom Mittelalter bis in die Moderne vor und diskutieren diese mit den Teilnehmern der Veranstaltung.

Thema

Kunst als Mittel der Abgrenzung oder Angleichung, Kunst als Medium der Affirmation oder Kritik, Kunst als Ausweis von Distinktion oder Popularisierung - die Vorzeichen sind immer vielfältig, unter denen das Zusammenwirken von Kunst und Politik steht. Der Grund dafür ist, dass beide Größen beständigem Wandel unterworfen und in un­ter­schiedliche geschichtliche Zusammenhänge eingespannt sind.

Kunst und Politik sind in ihrer Entwicklung aber auch verbunden zu denken: Die Aus­bildung eines eigen­ständigen Phänomens "Kunst" in der Frühen Neuzeit wurde durch die Anstrengungen befördert, die gesell­schaftliche Eliten zur eigenen Legitimierung und Profilierung unternahmen; in der Moderne war es die Ausdifferenzierung der Ge­sellschaft, welche die Kunst in die Autonomie entließ.

Um grundsätzliche Einblicke in das facettenreiche Wechselverhältnis von Kunst und Politik zu gewinnen - Einblicke, die eine Thematisierung von Kunst im Unterricht be­reichern -, sollen in diesem Seminar unter anderem folgende historisch konkrete Fra­gen gestellt werden: Wie positionierten sich Auftraggeber und Künstler im Wettstreit um politische und kulturelle Hegemonie? Wie nah oder fern zur politischen Macht ope­rierten Kunst und Künstler, und wie wurde das Verhältnis ausgestaltet? Wie fanden Kunst, Künstler und Publikum zueinander? Auf welche Weise wurden die Wirkab­sich­ten der Kunst auf ihre Betrachter abge­stimmt, und wer waren die intendierten Betrach­ter?

Antworten auf diese Fragen suchen die eingeladenen Kunsthistoriker in Präsenta­tio­nen mit Überblickscharakter und in Fallstudien. Dabei wird es schwerpunktmäßig um die Kunst des 15. bis 20. Jahrhunderts gehen; ein Beitrag wird sich allerdings auch dem Bild vor dem Zeitalter der Kunst, das heißt dem politischen Bild im Mittelalter, wid­men.

Programm

Montag, 11. Mai 2015

15.00-15.10 Uhr
Joachim Kießling, Vorsitzender des BDK-Landesverbandes
Dr. Florian Pfeil, Direktor des Weiterbildungszentrums Ingelheim
Begrüßung

15.10-15.25 Uhr Prof. Dr. Claudia Hattendorff, Gießen
Begrüßung und Einleitung in das Thema

Politik und Kunst in der Frühen Neuzeit

15.25-17.00 Uhr
PD Dr. Christine Tauber, München: Mit Kunst Politik machen: Kunstpatronage und Herr­schaftspraxis in Fontainebleau und Mantua

17.15-18.45 Uhr
PD Dr. Christina Strunck, Marburg: Kunst und Politik in den Residenzen der Medici (15.-17. Jh.)

Dienstag, 12. Mai 2015

9.00-11.00 Uhr
Prof. Dr. Eckhard Leuschner, Würzburg: "con le attioni attorno": politische und kulturelle Implikationen gestochener Papstporträts im Bildrahmen (16. und 17. Jahrhundert)

Bild und Politik im Mittelalter

11.15-13.15 Uhr
Dr. Markus Späth, Gießen: Die Kunst des Ausgleichs: Siegel als Medien politischer Kon­sensbildung im euro­päischen Mittelalter

Politik und Kunst seit der Moderne

14.15-16.15 Uhr
Prof. Dr. Martin Papenbrock, Karlsruhe: Vom Protest zur Intervention. Politische Kunst nach 1968

Mittwoch, 13. Mai 2015

9.15-11.15 Uhr
Prof. Dr. Alexis Joachimides, Kassel: Die Politik des Marktes: Künstler und ihre Auftrag­geber auf dem Weg in die Moderne

11.30-12.45 Uhr
Plenum und Schlussaussprache

Leitung:
Prof. Dr. Claudia Hattendorff
Justus-Liebig-Universität Gießen
Tel.: +49 (0)641/99-25040
E-Mail: Claudia.Hattendorff(at)kunst.uni-giessen.de

Seminarbeginn: Montag, 11. Mai 2015 um 14.30 Uhr mit Kaffee

Teilnehmergebühr:
- EUR 95,00 mit Übernachtung im Doppelzimmer, EZ-Zuschlag EUR 30,00
- EUR 45,00 ohne Übernachtung
Fahrtkosten werden nicht erstattet

Der Teilnahmebeitrag wird gesplittet; 2/3 werden dem Seminar zugeordnet, 1/3 dient der institu­tio­nellen Kostendeckung.

Dieses Seminar ist unter der Nummer 15FNA0107 im Gesamtangebot des Päda­go­gi­schen Landesinstituts Rheinland-Pfalz (PL) enthalten und als Maßnahme der Lehrer­fortbildung beim Amt für Lehrerbildung (AfL) im Landesschulamt Hessen akkreditiert.

Quellennachweis:
CONF: Kunst / Politik (Ingelheim, 11-13 May 15). In: ArtHist.net, 31.03.2015. Letzter Zugriff 25.04.2024. <https://arthist.net/archive/9886>.

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