CONF 13.07.2014

Wie entstehen Raumkonzeptionen? (Tübingen, 25-26 Sep 14)

Tübingen, Forum Scientiarum, 25.–26.09.2014

Sandra Beate Reimann

Wie entstehen Raumkonzeptionen? 1600 und 1900 im Vergleich

Ein Workshop von Frauke Fitzner und Yvonne Schweizer
in Zusammenarbeit mit Jörg Hartmann, Tim Jegodzinski, Lisa Müller, Veronica Peselmann und Sandra Beate Reimann
gefördert durch die Graduiertenakademie der Eberhard Karls Universität Tübingen

Sowohl um 1600 als auch um 1900 sind zentrale Veränderungen in der Vorstellung von Raum zu konstatieren. Dies äußert sich in neuen Diskursen in den Bereichen Philosophie, Künste und Wissenschaften. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts entwickelten sich Raumbegriffe, die anstelle des abstrakten Raums der Zentralperspektive einen ‚verkörperlichten‘, materiellen Raum setzten. René Descartes artikulierte diese Vorstellung Mitte des 17. Jahrhunderts prägnant, indem er das Universum als ein körperliches Kontinuum fasste. Um 1900 wurde in den Wissenschaften wie in den Künsten das Raumverständnis eines homogenen und statischen Containers, wie er sich in der Folge Newtons durchsetzte, verabschiedet und stattdessen Raum als eine von Zeit, Materie und Beobachtung abhängige Pluralität gedacht.

Der interdisziplinär angelegte Workshop untersucht anhand dieser Zeitfenster Voraussetzungen für die Etablierung von Raumkonzepten. Im Fokus liegt der Zusammenhang zwischen raumtheoretischen Diskursen und Raumvorstellungen, wie sie sich in den Künsten manifestieren. Der Vergleich ermöglicht dabei, grundlegende Strukturen im Wandel von Raumkonzeptionen zu erfassen und zu systematisieren.
Ein erstes Panel nimmt konkret das Verhältnis von Raum und Bewegung in den Blick. Es widmet sich Konzeptionen dynamisierter und in Bewegung erfahrbarer Räume und befragt daran das Wechselverhältnis zwischen künstlerischer Praxis und philosophischer Begriffsbildung. In einem zweiten Panel liegt der Fokus auf Wissenspraktiken, die sich mit der Erforschung des Raumes befassen und über die sich Raumkonzeptionen im Austausch zwischen Künsten und Wissenschaften konstituieren.

Der interdisziplinäre Workshop wird organisiert von DoktorandInnen des 2010 gegründeten Forschungsnetzwerks Wahrnehmungsräume – Räume der Wahrnehmung und gefördert aus Mitteln der Graduiertenakademie der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei. Es wird jedoch um eine Anmeldung unter raumkonzepte16001900gmail.com gebeten.

Ort: Forum Scientiarum, Doblerstraße 33, 72074 Tübingen

Programm

Donnerstag, 25. September 2014

15.00 Uhr Begrüßung
Frauke Fitzner, Yvonne Schweizer

Panel I: Raum und Bewegung
15.15 Uhr Einführung in Panel I: Raum und Bewegung
Sandra Beate Reimann (Wien, Konstanz), Yvonne Schweizer (Tübingen, Florenz)

15.45 Uhr Körpertrajektorien. Bewegung und Raum
Prof. Dr. Kirsten Wagner (Bielefeld)

16.45 Uhr Postersession und Kaffeepause

17.30 Uhr Eremiten, Bilder, Automaten: Die Gebetsgrotten Herzog Wilhelms V. von Bayern
Prof. Dr. Christine Göttler (Bern)

18.30 Uhr Raum, Bewegung, Spiegel
Prof. Dr. Marie Theres Stauffer (Genf)

ab 19.30 Uhr Gemeinsames Abendessen

Freitag, 26. September 2014

Panel II: Raum und Wissenspraktik
9.00 Uhr Einführung in Panel II: Raum und Wissenspraktik
Frauke Fitzner (Tübingen, Berlin), Veronica Peselmann (Berlin)

9.30 Uhr Raumontologie und Raumfahrt um 1600 und um 1900
Dr. Marie-Luise Heuser (Braunschweig)

10.30 Uhr Postersession und Kaffeepause

11.00 Uhr Zur Wahrnehmung und Konstitution polarer Räume
Dr. Dorit Müller (Berlin)

12.00 Uhr Von der restrukturierten Wahrnehmung zur Konstruktion diskursiver Räume
Dr. Chris Dähne (Frankfurt)

13.00 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Wege durch Höhen und Tiefen. Räume topographischer Literatur
Prof. Dr. Tanja Michalsky (Berlin)

15.00 Uhr Abschlussdiskussion

15.30 Uhr Ende und Abreise

Quellennachweis:
CONF: Wie entstehen Raumkonzeptionen? (Tübingen, 25-26 Sep 14). In: ArtHist.net, 13.07.2014. Letzter Zugriff 28.03.2024. <https://arthist.net/archive/8197>.

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