CFP 07.03.2013

Gendered Visibility? (Stuttgart, 31 Oct-2 Nov 13)

Stuttgart, 31.10.–02.11.2013
Eingabeschluss : 15.05.2013

Andrea Griesebner

Call for Papers
Gendered Visibility?
19. Tagung des AK Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit (AKGG-FNZ)

(Un-)Sichtbarkeit ist ein Thema, das die Frauen- und
Geschlechterforschung seit ihren Anfängen beschäftigt hat. Während es
seinerzeit jedoch darum ging, das "andere Geschlecht" überhaupt erst
einmal zum Thema der Forschung zu machen, setzt das aktuelle Konzept
"Visibilität" bei der Frage an, wie etwas sichtbar bzw. unsichtbar
gemacht wird. Der Vorgang des Sichtbar - bzw. Unsichtbarmachens selbst
steht also im Zentrum des Interesses. Dies eröffnet Chancen,
Verlorenes, Verschwiegenes, Verstecktes, Ausgegrenztes wieder zu Tage zu
fördern, Prozesse der Herstellung von "Wirklichkeiten" zu verstehen, die
gesellschaftlichen Bedeutungen von Beidem aus geschlechterspezifischer
Perspektive auszuloten, die mit dem Sichtbar - und Unsichtbarmachen
verbundenen Praxisformen, aber auch das Sichtbare und das Unsichtbare
selbst, seine sozialen, kulturellen, religiösen, ökonomischen und
politischen Aspekte aus geschlechterspezifischer Perspektive zu
erkunden.

Thematisch denken wir an das Sichtbarmachen von sozialen Beziehungen,
aber auch von Personen und Dingen, von Herrschaft, Normen und
Wissensbeständen ebenso wie an das Sichtbar- und Unsichtbarmachen von
Gefühlen und Affekten in sprachlichen wie visuellen Medien. Wer und was
kommt im wahrsten Sinne des Wortes in den Blick, wird in den Blick
genommen, was wird sichtbar, während anderes übersehen, vergessen, nicht
weiter gegeben, nicht transferiert, aufgegeben, vernichtet, unsichtbar
gemacht wird?

In diesem Spannungsfeld interessieren z.B. Arbeiten zu Kommunikationen,
in denen Personen sich selbst und andere sichtbar machen - wie z.B. im
Akt des Schenkens oder des Vererbens; von Interesse sind aber auch
Forschungen zu religiösen Handlungen, zu politischen Ritualen, zur
Darstellung und Vollzug von Herrschaft und Justiz, zur Verdinglichung
und Verstetigung von Erinnerungen z.B. in Architekturen oder
(Kunst-)Gegenständen - um nur einige der möglichen Felder anzusprechen.
All diese gesellschaftlichen Praktiken werden durch Objekte, Substanzen,
Abbildungen usw. visibel gemacht und gehalten - aber eben auch, etwa
durch epochen-, kultur- und geschlechterspezifische Segregations- und
Sammlungsvorgänge oder Repräsentationsweisen zum Verschwinden gebracht.
Insofern kommt bei der diesjährigen Tagung auch dem Bereich von Archiv
und Museum eine wichtige Bedeutung zu.

Die Tagungen des Arbeitskreises sollen methodologisch-theoretische
Debatten im Bereich der Geschlechterforschung weiterführen,
intensivieren und initiieren. In einem interdisziplinären Kontext kann
dies nur gelingen, wenn die einzelnen Beiträge maßgeblich den Fokus auf
die verwendeten Methoden bzw. den theoretischen Hintergrund ihres
jeweiligen Forschungsansatzes legen.

Genauere Informationen zum Arbeitskreis finden Sie auf unserer Homepage:
http://www.univie.ac.at/ak-geschlechtergeschichte-fnz/
PS: Wir weisen darauf hin, dass für ReferentInnen i.d. Regel keine
Reise- und Tagungsgebühren übernommen werden können.
Vortragsvorschläge richten Sie bitte per E-Mail bis zum 15. Mai 2013 an
die folgenden Personen

ao. Univ. Prof. Dr. Andrea Griesebner
andrea.griesebner[ät]univie.ac.at

Univ. Prof. Dr. Michaela Hohkamp
michaela.hohkamp[ät]hist.uni-hannover.de

Quellennachweis:
CFP: Gendered Visibility? (Stuttgart, 31 Oct-2 Nov 13). In: ArtHist.net, 07.03.2013. Letzter Zugriff 23.04.2024. <https://arthist.net/archive/4813>.

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