CONF 15.04.2012

Tiere als Reflexionsfiguren frühneuzeitlicher Kunst (Munich, Apr-Jul 12)

München, 23.04.–02.07.2012

Maurice Saß

Nachäffen!
Tiere als Reflexionsfiguren frühneuzeitlicher Kunst

Diskussionsrunde der DoktorandInnen am Institut für Kunstgeschichte der LMU München mit Unterstützung der Fachschaft Kunstgeschichte

Tiere als Material, Werkzeug und vor allem Darstellungsgegenstand frühneuzeitlicher Kunst sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Forschung gerückt. Die dadurch sichtbar gewordene historische Präsenz des Tierischen indiziert dabei, dass auch die zahlreichen Analogisierungen von Kunst und tierischen Eigenschaften, Handlungen oder Erzeugnissen nicht nur als Beiläufigkeiten zu bewerten sind. Ziel der von den DoktorandInnen des Instituts für Kunstgeschichte der LMU München organisierten Diskussionsreihe ist es daher, anhand konkreter Einzelstudien zu erörtern, welche Funktionen „das Denken mit Tieren“ für das frühneuzeitlichen Verständnis von Kunst erfüllte.

Wie der Vorstellung vom Menschen als „naturae simia“ eine dialektische Bewegung zwischen dem Tier als positives Vorbild im Sinne der Naturmimesis und dem Tier als negatives Abgrenzungsbeispiel vernunftloser Praxis eingeschrieben war, lässt sich die kunsttheoretische Analogisierung menschlicher und tierischer Praxen und Erzeugnisse als Zoo- und Anthropomorphisierung gleichermaßen begreifen. Zentrale Fragen der Veranstaltungsreihe werden daher sein, welches Verhältnis des Menschen und seiner Kunst zur Natur Tieranalogien als kunsttheoretische „Erklärungsmodelle“ implizierten, und in welchem Maße das „Denken mit Tieren“ die anthropozentrische Differenzierung von Mensch und Tier mittels seiner Kunst unterlief oder stabilisierte.

Veranstaltungsort:
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Kunstgeschichte
Zentnerstr. 31
D - 80798 München
Raum 004 (Erdgeschoss)

Die Veranstaltungen finden jeweils um 20h c.t. statt.

Ansprechpartner: Maurice Saß (maurice.sasskunstgeschichte.uni-muenchen.de)

23. April 2012
Hans Christian Hönes:
Warburgs Tiere

Kurzbeitrag: Maurice Saß
Feline Kunsttheorie – (K)ein Desiderat der Frühneuzeit-Forschung?
Moderation: Elizabeth Youngman

7. Mai 2012
Silke Förschler:
Tierporträts im 18. Jahrhundert zwischen Naturwahrheit und Objektivität"

Kurzbeitrag: Léa Kuhn
Schwer zu zähmen (und zu malen).
Flughörnchen als Legitimationsfigur amerikanischer Malerei
Moderation: Anna-Marie C. Bartsch

21. Mai 2012
Maurice Saß:
Tiere als Zaubermittel und gemalte Tiere als Talismane

Kurzbeitrag: Christian Dölker
Die Anfänge der Viecher im Realismus
Moderation: Tobias Teutenberg

4. Juni 2012
Cecilia Muratori:
(Imagining) Animals Coming Out of the Earth: Spontaneous Generation in the Renaissance

Kurzbeitrag: Susanne Thürigen
Tiere als Steinkünstler. Einige Beobachtungen zu Manuskriptilluminationen des Philologus Latinus
Moderation: Nino Nanobashvili

18. Juni 2012
Sebastian Fitzner:
Tiere in Gärten – Sinnbilder zwischen Natur und Kunst

Kurzbeitrag: Franziska Aigner
Das Pferd, welches eigentlich ein Esel sein sollte
Moderation: Maria Graschberger

2. Juli 2012
Karen Appel:
Tiere als Reflexionsmaterial zeitgenössischer Kunst

Kurzbeitrag: Angela Schürzinger
Der Einfluss der Evolutionstheorie auf Gabriel von Max' Affenbilder
Moderation: Polina Gedova

Quellennachweis:
CONF: Tiere als Reflexionsfiguren frühneuzeitlicher Kunst (Munich, Apr-Jul 12). In: ArtHist.net, 15.04.2012. Letzter Zugriff 24.04.2024. <https://arthist.net/archive/3099>.

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