CONF 24.02.2012

Der Berliner Skulpturenfund (Berlin, 15 - 16 Mar 12)

Berlin, 15.–16.03.2012
Anmeldeschluss: 01.03.2012

Nadine Bauer, Forschungsstelle "Entartete Kunst"

Der Berliner Skulpturenfund
„Entartete Kunst“ im Bombenschutt
15.-16. März 2012

Tagungsort:
Humboldt-Universität zu Berlin
Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum
Geschwister-Scholl-Straße 3
10117 Berlin

Das Symposium ist öffentlich, die Teilnahme kostenfrei. Aufgrund beschränkter räumlicher Kapazitäten wird eine Voranmeldung erbeten. Bitte senden Sie diese bis zum 1. März 2012 an die Forschungsstelle "Entartete Kunst" der Freien Universität Berlin unter E-Mail fsekzedat.fu-berlin.de Telefonische Rückfragen unter 030-838-54523.

Stiftung Preußischer Kulturbesitz – Staatliche Museen zu Berlin
Forschungsstelle „Entartete Kunst“
Gefördert durch die Ferdinand-Möller-Stiftung

Donnerstag 15. März 2012

10:00 Uhr Hermann Parzinger (Berlin): Begrüßung
10:15 Uhr Matthias Wemhoff (Berlin): Einführung und Grabungsbericht

SKULPTUR, MODERNE, „ENTARTUNG“

11:00 Uhr Christoph Zuschlag (Koblenz/Landau): 75 Jahre Ausstellung „Entartete Kunst“
11:45 Uhr Anita Beloubek-Hammer (Berlin): Die Skulptur der Moderne in Deutschland und ihre Präsenz in deutschen Museen bis zum Dritten Reich
12:30 Uhr Meike Hoffmann (Berlin): Zur Identifizierung der Funde

12.45 Uhr Mittagspause

DIE WIEDERGEFUNDENEN WERKE (I)

14:15 Uhr Dieter Scholz (Berlin): Otto Baum, Stehendes Mädchen, 1930
14:45 Uhr Gora Jain (Hamburg): Marg Moll, Tänzerin, um 1930
15:15 Uhr Rüdiger Joppien (Hamburg): Naum Slutzky, Weibliche Büste, vor 1931
15:45 Uhr Uwe Haupenthal (Niebüll): Richard Haizmann, Figur, 1929

16:15 Uhr Pause

16.45 Uhr Andreas Hüneke (Potsdam): Gustav Heinrich Wolff, Weiblicher Akt mit angezogener Linken + Stehende Gewandfigur, 1925
17.15 Uhr Mayarí Granados (Lemgo): Karl Ehlers, Mädchen mit Traube
17.45 Uhr Christoph Stiegemann (Paderborn): Karl Knappe, Hagar, 1923

Freitag 16. März 2012

DIE WIEDERGEFUNDENEN WERKE (II)

09:00 Uhr Tessa Rosebrock (Karlsruhe): Emy Roeder, Schwangere, 1918
09:30 Uhr Helga Gutbrod (Neu-Ulm): Edwin Scharff, Bildnis der Anni Mewes, 1917/21
10:00 Uhr Isgard Kracht (Düsseldorf): Otto Freundlich, Kopf, 1925

10:30 Uhr Pause

11:00 Uhr Birgit Schulte (Hagen): Milly Steger, Kniende, vor 1915
11:30 Uhr Angela Lammert (Berlin): Will Lammert, Sitzendes Mädchen, 1913
12:00 Uhr N.N.: Karel Niestrath, Die Einfältigen + Frommer Mann, 1924
12:30 Uhr Joachim Heusinger von Waldegg (Karlsruhe): Fritz Wrampe, Reiter, 1933/34

13:00 Uhr Mittagspause

BEDEUTUNG UND PERSPEKTIVEN DES BERLINER SKULPTURENFUNDES

14.30 Uhr Ursel Berger (Berlin): Der Berliner Skulpturenfund und seine Stellung in der Kunstgeschichte
15.15 Uhr Meike Hoffmann (Berlin): Rolf Hetsch und die Verwaltung der Restbestände der „Entarteten Kunst“

16:00 Uhr Pause

16:30 Uhr Podiumsdiskussion: Hermann Parzinger (Berlin), Sabine Schulze (Hamburg), Markus Krischer (München), Andreas Hüneke (Potsdam), Matthias Wemhoff (Berlin)

18:30 Uhr Ende

Seit Januar 2010 wurden vor dem Roten Rathaus in Berlin mehrere Skulpturen ausgegraben, die als Werke aus dem Beschlagnahmegut der nationalsozialistischen Aktion „Entartete Kunst“ identifiziert werden konnten. Im November 2010 wurden die ersten acht dieser Funde im Griechischen Hof des Neuen Museums der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere Grabungen förderten noch einmal so viele Werke hervor, so dass in der aktualisierten Präsentation insgesamt 16 ehemals beschlagnahmte Skulpturen gezeigt werden, die das Ende des Zweiten Weltkriegs und die folgenden Jahrzehnte im Bombenschutt eines Wohnhauses überdauerten. Die Ausstellung in Berlin endet am 18. März 2012. Im Anschluss wird sie als Wanderausstellung zunächst zu den Herkunftsmuseen der Skulpturen reisen. Die erste Station ist das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg (22. April – 23. September 2012), darauf folgen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München sowie Stationen im In- und Ausland.

In dem wissenschaftlichen Kolloquium wird zu jedem Einzelobjekt der neueste Forschungsstand mitgeteilt. Auf diese Weise rückt die Skulptur als Gattung in den Blickpunkt, denn im Zusammenhang mit der „Entarteten Kunst“ stand bislang stets die Malerei im Zentrum der Aufmerksamkeit. Es gilt nun, die betroffenen Bildhauerinnen und Bildhauer vorzustellen und die wieder aufgefundenen Werke im Kontext ihres Gesamtschaffens zu reflektieren.

Im Jahr des 75-jährigen Gedenkens an die Beschlagnahmeaktion der Nazis und die Propagandaschau „Entartete Kunst“ in München bietet das Symposium einen Überblick zum Thema ebenso wie in die Tiefe gehende fachwissenschaftliche Beiträge mit neuen Erkenntnissen.

Quellennachweis:
CONF: Der Berliner Skulpturenfund (Berlin, 15 - 16 Mar 12). In: ArtHist.net, 24.02.2012. Letzter Zugriff 24.04.2024. <https://arthist.net/archive/2774>.

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