CONF 09.02.2012

Präsenz – ausstellen, erfahren, erforschen (Marbach, 29-30 Mar 2012)

Marbach, Deutsches Literaturarchiv, 29.–30.03.2012

Yvonne Schweizer

BMBF-Projekt "wissen&museum"
Tagung "Präsenz – ausstellen, erfahren, erforschen"
Donnerstag, 29. März bis Freitag, 30. März
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Ausstellungen sind Orte der Präsenzerfahrung. Wie kaum ein zweites Medium gestatten sie jenes "räumliche Verhältnis zur Welt und zu deren Gegenständen" (Hans Ulrich Gumbrecht), das wir Präsenz nennen, weil sie Objekte und Kunstwerke im Raum in Szene setzen, um abstrakte Themen sinnlich zugänglich zu machen und ästhetische Erfahrungen auszulösen. Für die Ausstellungsanalyse ist Präsenz ein interessanter Terminus, weil er Begriffen wie Atmosphäre, Stimmung und Aura zugrunde liegt, die versuchen, den Kern des Ausstellungserlebnisses zu erfassen. Grund genug, sich einige Fragen zur Präsenz und ihren Effekten zu stellen: Was ist Präsenz? Kann man sie finden, oder muss man sie machen? Entsteht sie im Ding oder erzeugt sie der Raum? Sieht, hört oder fühlt man sie? Und wie kann man sie erforschen?

Antworten auf diese Fragen sucht die Tagung "Präsenz – ausstellen, erfahren, erforschen", die als Abschlusstagung des museumswissenschaftlichen Forschungsprojekts "wissen&museum: Archiv – Exponat –Evidenz" (www.wissen-und-museum.de) im Deutschen Literaturarchiv Marbach stattfindet. Referenten aus der Kunst-, Literatur- und Kulturwissenschaft, Ethnologie und Kognitionspsychologie analysieren das Phänomen mit Blick auf die Dinge und Bilder, den Raum und die Besucher von Ausstellungen. Bezugspunkt ist die Ausstellung "1912. Ein Jahr im Archiv", die im Rahmen des Projekts entstanden und vom 4. März an im Marbacher Literaturmuseum der Moderne zu sehen ist.

Programm

Donnerstag, 29. März

13.00 Uhr: Begrüßung Ulrich Raulff
13.10 Uhr Grußwort Volker Schütte
13.15 Uhr: Heike Gfrereis
Die Gegenwart vor Ort. Ein Rundgang durch das Literaturmuseum der Moderne zur Einführung
13.45 Uhr Kaffeepause im Foyer des LiMo

Sektion 1: Materialien (Moderation Anke te Heesen)
14.15 Uhr: Felicitas Hartmann
Das präsentierte Werk
Museale Praktiken der Werkkonstituierung am Beispiel Ernst Jünger
15.15 Uhr Christiane Holm
"im Gespräch mit den Dingen"
Zum Konzept der Ausstellung "Weimarer Klassik. Kultur des Sinnlichen"
16.15 Uhr Kaffeepause

Sektion 2: Bilder (Moderation Barbara Lange)
17.00 Uhr Yvonne Schweizer
Flimmern, Rauschen, Rattern
Präsenzerzeugung durch bewegte Bilder im Ausstellungsraum
18.00 Uhr Barbara Engelbach
Medienkunstinstallationen als Aufführungskünste
19.00 Uhr Buffet im Foyer des DLA

20.00 Uhr: Helmuth Lethen
Vom Wunder der Präsenz

Freitag, 30. März

Sektion 3: Besucher (Moderation Stephan Schwan)
10.00 Uhr Kira Eghbal-Azar
Transformationsprozesse im Literaturmuseum der Moderne
Besucherforschung aus kognitionswissenschaftlicher Perspektive
11. 00 Uhr Steve Yalowitz
The promise and reality of using technology to record museum visitor
behavior
11.30 Uhr Thomas Widlok
Wechselblick
Ausstellung soweit das Auge reicht
12.15 Uhr Führung durch die Ausstellung 1912
13.00 Uhr Mittagspause (Stadthalle)

Sektion 4: Räume (Moderation Bernhard Tschofen)
14.30 Uhr Thomas Thiemeyer
Der gestimmte Raum
Zum Verhältnis von Präsenz und Ausstellungsraum
15. 30 Uhr Tagungsfazit: Podiums- und Abschlussdiskussion mit Heike Gfrereis, Anke te Heesen, Barbara Lange, Stephan Schwan. Moderation: Bernhard Tschofen
17.00 Uhr Ende

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Anmeldungen bitte an birgit.
wollgartendla-marbach.de.

Kontakt

BMBF-Projekt "wissen&museum"
Prof. Dr. Thomas Thiemeyer
Universität Tübingen / Deutsches Literaturarchiv Marbach
Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach
www.wissen-und-museum.de

Quellennachweis:
CONF: Präsenz – ausstellen, erfahren, erforschen (Marbach, 29-30 Mar 2012). In: ArtHist.net, 09.02.2012. Letzter Zugriff 28.03.2024. <https://arthist.net/archive/2675>.

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