CONF 06.10.2011

Ein Haus wie Ich - Gebaute Autobiographie in der Moderne (Mainz, 27-29 Oct 11)

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 27.–29.10.2011

FSP Historische Kulturwissenschaften

Selbstthematisierung und Selbstreflexion haben ihren klassischen Ort in der Schriftkultur: in Memoiren, Brief und Tagebuch. Im 19. und 20. Jahrhundert begegnet hier immer häufiger die Metapher vom Inneren des Hauses als „Abdruck des Subjekts“ (Walter Benjamin) und das Verständnis der Wohnung als Seelenraum (Gaston Bachelard).Wie verhält sich aber das gebaute Haus hierzu? Inwieweit ist es Träger des Selbst und Ort und Medium der Selbstreflexion? Die Tagung wird vor der Folie der Autobiographieforschung, die primär das Medium des Schrifttextes fokussiert, die Potentiale von Architektur als Präsentations- und Inszenierungsmedium von Lebensläufen in den Blick nehmen. In Abwandlung des sprechenden Terminus des lifewriting wird der Frage nachgegangen, welche Rolle in der Moderne die Architektur alslifebuildingeinnimmt.

Tagungsprogramm

DONNERSTAG, 27. OKTOBER 2011
(Philosophicum Fakultätssaal)

13:30 Uhr ELISABETH OY-MARRA
Begrüßung

13:40 Uhr SALVATORE PISANI, Saarbrücken
Einführung: Ich-Architektur.
Das Haus als gelebte Vita

Moderation: Elisabeth Oy-Marra

14:00 Uhr MARTINA WAGNER-EGELHAAF, Münster
Goethes Einquartierungen. Zur
autobiographischen Dimensionalität besetzter Räume

14:45 Uhr CARSTEN RUHL, Weimar
Autobiographie und ästhetische Erfahrung. John Soanes Künst-
lerhaus in Lincoln’s Inn Fields

15:30 Uhr Kaffeepause

16:00 Uhr HERBERT MOLDERINGS, Bochum
33 West 67th. Duchamps New
Yorker Atelier als Wahr-
nehmungslabor

18:30 Uhr Abendvortrag (Institut für Kunstgeschichte)
URSULA PIA JAUCH, Zürich
Über den Raum des Denkens. Ein paar Bemerkungen, aus-
gehend von Heideggers „Hütte“ und mit einem kleinen Holzweg
zu Mies van der Rohes „Villa
Tugendhat“

FREITAG, 28. OKTOBER 2011
(Philosophicum Fakultätssaal)
Moderation: Klaus Weber

09:30 Uhr MICHAEL GNEHM, Zürich
„Räume zu wohnlicher Zusam-menstimmung“: Theodor Fischer mit Goethe und Stifter

10:15 Uhr SALVATORE PISANI, Saarbrücken
Federico Latini über die Villa als unzeitgemäße Reflexionsfigur des Selbst im faschistischen Italien

11:00 UHr Kaffeepause

11:30 Uhr GREGOR WEDEKIND, Mainz
Der Seelenpalast des Briefträgers Ferdinand Cheval

12:15 Mittagspause

Moderation: Salvatore Pisani

14:15 Uhr KATHARINA SIEBENMORGEN, Dresden/Paris
Autobiographischer Text als
Gefängnis

15:00 Uhr JÖRG STABENOW, Augsburg
Das Buch zum Haus. Publizierte
Architektendomizile der Moder-
ne
15:45 Uhr Kaffeepause

Moderation: Juliane von Fircks

16:15 Uhr MATTHIAS MÜLLER, Mainz
Vom Haus „wie Wir“ zum Haus „wie Ich“: Frank O. Gehrys Haus in Santa Monica als Bruch mit der Tradition kollektiver Identität in der Architektur

SAMSTAG, 29. OKTOBER 2011
(Philosophicum Fakultätssaal)
Moderation: Christian Berger

09:30 Uhr ANNELIE LÜTGENS, Wolfsburg
Das Atelier als Lebensgehäuse für Künstlerinnen der Moderne, am Beispiel von Hannah Höch, Jeanne Mammen und anderen

10:15 Uhr ELISABETH OY-MARRA, Mainz
Das Haus als Körperteil und Obsession: Louise Bourgeoise „Femme maison“

11:00 Kaffeepause

Moderation: Elisabeth Oy-Marra

11:30 Uhr HENRY KEAZOR, Saarbrücken
„Corps de songes/Corps de cauchemars“? David Finchers Film „Panic Room“

12:15 Uhr KLAUS JAN PHILIPP, Stuttgart
Festungen zum Wohnen. Ein-familienhäuser der 1960er und 1970er Jahre in Deutschland

Tagungsort:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Philosophicum, Fakultätssaal
Jakob-Welder-Weg 18
55099 Mainz

Quellennachweis:
CONF: Ein Haus wie Ich - Gebaute Autobiographie in der Moderne (Mainz, 27-29 Oct 11). In: ArtHist.net, 06.10.2011. Letzter Zugriff 16.04.2024. <https://arthist.net/archive/1983>.

^