CONF 02.06.2011

»Eines der wichtigsten Monumente unserer Zeit überhaupt« (Hagen, 1-2 Jul 11)

Hagen-Delstern, Eduard-Müller-Krematorium, Am Berghang 30, 01.–02.07.2011

Dr. Joanna Barck

»Eines der wichtigsten Monumente unserer Zeit überhaupt«: Das Krematorium von Peter Behrens in Hagen

Internationales und interdisziplinäres Kolloquium in Hagen
01.-02.07.2011

In Hagen sind bis heute bedeutende Spuren der europäischen Moderne erhalten. Der Bankierssohn und Industriellenerbe Karl Ernst Osthaus hatte beträchtliche Geldmittel und auch seine Fähigkeit, den Ideen zahlreicher Protagonisten der Moderne ein Experimentierfeld zu eröffnen, dafür eingesetzt, Hagen als »Laboratorium« der Moderne zu einem Modell zu machen. Getragen war er dabei von der Überzeugung, dass Kultur dort geformt werden müsse, wo die Produktion auf der Höhe ihrer technischen Leistungsfähigkeit stattfand und Gewinne erwirtschaftet wurden – mithin während der Industrialisierung vornehmlich im Ruhrgebiet!
Karl Ernst Osthaus bewertete das Krematorium (geplant und gebaut 1905-1907) als »eines der wichtigsten Monumente unserer Zeit überhaupt«. Diese Einschätzung allein wäre Grund genug für eine intensive Neuuntersuchung des Bauwerks. Zu analysieren sind seine Rolle in der kulturellen Neuformation von Tod und Begräbnis am Beginn der Moderne, seine konkrete Gestaltung durch Peter Behrens, die Publikation in programmatischen Fotografien sowie die zeitgenössische Rezeption. Dabei spielte – so eine zentrale Arbeitshypothese dieser Tagung – die Auseinandersetzung mit byzantinischen und auch islamischen Kunstwerken eine bisher grundsätzlich unterschätzte Rolle für dieses Modellprojekt der Moderne.

Die Tagung ist für Interessierte geöffnet, aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung gebeten: infokeobund.de

Kostenbeteiligung für Verpflegung: 15 Euro, Studierende: 10 Euro (bitte vor Ort entrichten)

Veranstalter:
Institut für Kunst und Materielle Kultur der Technischen Universität Dortmund
Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern
Osthaus Museum Hagen
Karl Ernst Osthaus-Bund. Hagener Kunstverein e. V.
Henry van de Velde-Gesellschaft e. V.
Bildarchiv Foto Marburg. Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte

Konzeption und Leitung:
Prof. Dr. Birgitt Borkopp-Restle, Universität Bern (birgitt.borkoppikg.unibe.ch)
Prof. Dr. Barbara Welzel, Technische Universität Dortmund (barbara.welzeltu-dortmund.de)

Tagungsort: Eduard-Müller-Krematorium, Am Berghang 30, 58093 Hagen-Delstern

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Freitag, 1. Juli 2011

18.00 Uhr Ortstermin:
Besichtigung und Führungen, u.a. mit Krematoriumsleiter Andreas Sahling

19.30 Uhr
Begrüßung und Einführung:
Prof. Dr. Birgitt Borkopp-Restle und Prof. Dr. Barbara Welzel

Grußworte:
Stadt Hagen, Technische Universität Dortmund, Karl Ernst Osthaus-Bund

Abendvortrag
Prof. Dr. Birgitt Borkopp-Restle, Bern
Die Grammatik des Ornaments und andere Perspektiven –
Begegnungen mit der Kunst des Orients

Empfang
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Samstag, 2. Juli 2011

10.00 – 11.45 Uhr
Begrüßung:
Eva Rapp-Frick, M.A., Hagen

Prof. Dr. Thomas Schilp, Dortmund/Essen
Das Revier um 1900

Dr. Birgit Schulte, Hagen
»Wir haben nicht so viele Meister seiner Kunst …« Karl Ernst Osthaus und Peter Behrens

11.45 Uhr Kaffeepause

12.15 – 13.00 Uhr
PD Dr. Lothar Schmitt, Zürich
Auf dem Weg zur Moderne. Peter Behrens als Architekt

13.00 – 14.30 Mittagspause

14.30 Uhr – 16.00 Uhr
Prof. Dr. Barbara Schellewald, Basel
Medium der Moderne? Das Mosaik im Krematorium in Hagen

Rouven Lotz, M.A., Hagen
»Ein Hauch römischer Virtus« – die Ausstattung des Hagener Krematoriums von Peter Behrens

16.00 Uhr Kaffeepause

16.30 – 18 Uhr
Jörg Probst, M.A., Marburg
Karl Ernst Osthaus und die Fotografie

Prof. Dr. Barbara Welzel
Das Krematorium in Hagen als Erinnerungsort

18.00 Uhr Imbiss

19.30 Uhr Abendveranstaltung

Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Barbara Welzel, Dortmund

Festvortrag
Prof. Dr. Dr. h.c. Otto Gerhard Oexle, Berlin
Das Krematorium als Monument der Moderne und die lange Geschichte der Toten

Quellennachweis:
CONF: »Eines der wichtigsten Monumente unserer Zeit überhaupt« (Hagen, 1-2 Jul 11). In: ArtHist.net, 02.06.2011. Letzter Zugriff 20.04.2024. <https://arthist.net/archive/1474>.

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