»Eines der wichtigsten Monumente unserer Zeit überhaupt«: Das Krematorium von Peter Behrens in Hagen
Internationales und interdisziplinäres Kolloquium in Hagen
01.-02.07.2011
In Hagen sind bis heute bedeutende Spuren der europäischen Moderne erhalten. Der Bankierssohn und Industriellenerbe Karl Ernst Osthaus hatte beträchtliche Geldmittel und auch seine Fähigkeit, den Ideen zahlreicher Protagonisten der Moderne ein Experimentierfeld zu eröffnen, dafür eingesetzt, Hagen als »Laboratorium« der Moderne zu einem Modell zu machen. Getragen war er dabei von der Überzeugung, dass Kultur dort geformt werden müsse, wo die Produktion auf der Höhe ihrer technischen Leistungsfähigkeit stattfand und Gewinne erwirtschaftet wurden – mithin während der Industrialisierung vornehmlich im Ruhrgebiet!
Karl Ernst Osthaus bewertete das Krematorium (geplant und gebaut 1905-1907) als »eines der wichtigsten Monumente unserer Zeit überhaupt«. Diese Einschätzung allein wäre Grund genug für eine intensive Neuuntersuchung des Bauwerks. Zu analysieren sind seine Rolle in der kulturellen Neuformation von Tod und Begräbnis am Beginn der Moderne, seine konkrete Gestaltung durch Peter Behrens, die Publikation in programmatischen Fotografien sowie die zeitgenössische Rezeption. Dabei spielte – so eine zentrale Arbeitshypothese dieser Tagung – die Auseinandersetzung mit byzantinischen und auch islamischen Kunstwerken eine bisher grundsätzlich unterschätzte Rolle für dieses Modellprojekt der Moderne.
Die Tagung ist für Interessierte geöffnet, aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung gebeten: infokeobund.de
Kostenbeteiligung für Verpflegung: 15 Euro, Studierende: 10 Euro (bitte vor Ort entrichten)
Veranstalter:
Institut für Kunst und Materielle Kultur der Technischen Universität Dortmund
Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern
Osthaus Museum Hagen
Karl Ernst Osthaus-Bund. Hagener Kunstverein e. V.
Henry van de Velde-Gesellschaft e. V.
Bildarchiv Foto Marburg. Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte
Konzeption und Leitung:
Prof. Dr. Birgitt Borkopp-Restle, Universität Bern (birgitt.borkoppikg.unibe.ch)
Prof. Dr. Barbara Welzel, Technische Universität Dortmund (barbara.welzeltu-dortmund.de)
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Freitag, 1. Juli 2011
18.00 Uhr Ortstermin:
Besichtigung und Führungen, u.a. mit Krematoriumsleiter Andreas Sahling
19.30 Uhr
Begrüßung und Einführung:
Prof. Dr. Birgitt Borkopp-Restle und Prof. Dr. Barbara Welzel
Grußworte:
Stadt Hagen, Technische Universität Dortmund, Karl Ernst Osthaus-Bund
Abendvortrag
Prof. Dr. Birgitt Borkopp-Restle, Bern
Die Grammatik des Ornaments und andere Perspektiven –
Begegnungen mit der Kunst des Orients
Empfang
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Samstag, 2. Juli 2011
10.00 – 11.45 Uhr
Begrüßung:
Eva Rapp-Frick, M.A., Hagen
Prof. Dr. Thomas Schilp, Dortmund/Essen
Das Revier um 1900
Dr. Birgit Schulte, Hagen
»Wir haben nicht so viele Meister seiner Kunst …« Karl Ernst Osthaus und Peter Behrens
11.45 Uhr Kaffeepause
12.15 – 13.00 Uhr
PD Dr. Lothar Schmitt, Zürich
Auf dem Weg zur Moderne. Peter Behrens als Architekt
13.00 – 14.30 Mittagspause
14.30 Uhr – 16.00 Uhr
Prof. Dr. Barbara Schellewald, Basel
Medium der Moderne? Das Mosaik im Krematorium in Hagen
Rouven Lotz, M.A., Hagen
»Ein Hauch römischer Virtus« – die Ausstattung des Hagener Krematoriums von Peter Behrens
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 – 18 Uhr
Jörg Probst, M.A., Marburg
Karl Ernst Osthaus und die Fotografie
Prof. Dr. Barbara Welzel
Das Krematorium in Hagen als Erinnerungsort
18.00 Uhr Imbiss
19.30 Uhr Abendveranstaltung
Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Barbara Welzel, Dortmund
Festvortrag
Prof. Dr. Dr. h.c. Otto Gerhard Oexle, Berlin
Das Krematorium als Monument der Moderne und die lange Geschichte der Toten
Quellennachweis:
CONF: »Eines der wichtigsten Monumente unserer Zeit überhaupt« (Hagen, 1-2 Jul 11). In: ArtHist.net, 02.06.2011. Letzter Zugriff 20.04.2024. <https://arthist.net/archive/1474>.