CONF 01.10.2016

Heimat zwischen Kitsch und Utopie (Saarbrücken, 10-12 Nov 16)

Universität des Saarlandes, Tagungsgebäude des Graduate Center, Campus C9 3 (Jägerheim), Saarbrücken, 10.–12.11.2016
Anmeldeschluss: 31.10.2016

Julia Lengyel

Interdisziplinäre Tagung
Heimat zwischen Kitsch und Utopie. Kulturwissenschaftliche Annäherungen an ein brisantes Forschungsfeld

Veranstalter: Universität des Saarlandes, FR 3.6 Kunst- und Kulturwissenschaft (Institut für Kunstgeschichte, Univ.-Prof. Dr. Barbara Krug-Richter, Professur für Historische Anthropologie/Europäische Ethnologie, Jun.-Prof. Dr. Amalia Barboza, Juniorprofessur Theorien und Methoden der Kulturwissenschaften) und Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Kunstgeschichte (Univ.-Prof. Dr. Sigrid Ruby).

Was als „Heimat“ verstanden werden kann oder soll, wird (nicht nur) in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Die Unbestimmtheit des Begriffs resultiert aus semantischen Aufladungen unterschiedlicher Herkunft, strategischen Aktualisierungen und unterreflektierten Setzungen. Der Arbeit am Begriff, vor allem aber der Betrachtung und Analyse der vielfältigen mit „Heimat“ in Verbindung stehenden bzw. gebrachten Phänomene ist die interdisziplinäre Tagung gewidmet. Die Referentinnen und Referenten erkunden die Pluralität von „Heimat“-Phänomenen in verschiedenen Medien, Praktiken, Diskursen und Kontexten. Insbesondere ist – auch mit Blick auf Strategien der Inszenierung und Vermarktung von „Heimat“ – zu untersuchen, welche Rolle räumliche und zeitliche Aspekte spielen: Inwiefern sind „Heimat“-Phänomene mit konkreten Orten verknüpft, und wird diese Verbindung durch die unmittelbare Wahrnehmung oder aber durch visuelle, akustische, literarische Medien gestiftet? Bezieht sich „Heimat“ auf einen Erfahrungsraum in der Vergangenheit, oder kann sich damit auch eine Zukunftsperspektive verbinden? Ist „Heimat“ dann eine Art Sehnsuchtsort, der erst in der Ferne oder in der Zukunft erreicht werden kann und der imaginären Ausschmückung bedarf?

PROGRAMM

Donnerstag, 10.11.2016
13:00 Uhr
Grußworte des Präsidenten der Universität des Saarlandes, Prof. Dr. Volker Linneweber, und des Ministers für Bildung und Kultur im Saarland, Ulrich Commerçon

13:30 Uhr
Einführung durch die Organisatorinnen (Amalia Barboza, Barbara Krug-Richter, Sigrid Ruby)

Sektion: Kitsch
Moderation: Ute Flieger

14.00 Uhr
„Dahoam is da wo’s Gfühl is!“: Über Kitsch und sentimentalen Umgang mit
Objekten in Heimatstuben
Lena Christolova (Konstanz)

15.00 Uhr
Heimatkitschvermeidungsfolklore
Christian Janecke (Offenbach)

16.00 Uhr
Kaffeepause

16.30 Uhr
„…ein rohes Scheit Holz bist geworden…“: Von der Sozialität der Natur, Frauen ohne Heimat und vom Politischen der Nahwelten
Gabriele Werner (Berlin)

17.30 Uhr
Das Andere, Ästhetische, Popkulturelle. Vom Dirndl als (post)modernes Heimatkostüm
Simone Egger (Innsbruck)

20.00 Uhr
Abendvortrag und Empfang im Rathausfestsaal der Landeshauptstadt Saarbrücken

Heimat 2.0.
Über die imaginäre Heimat in der deutschen Schlagermusik
Julio Mendívil (Frankfurt a.M.)

Freitag, 11.11.2016
Sektion: Utopie/Sehnsucht
Moderation: Semjon Dreiling

9.00 Uhr
„Am Heimatblick“, oder: Der Sehnsuchtsort als Konzentrat gebauter Bilder
Hans-Georg Lippert (Dresden)

10.00 Uhr
Das Archiv als konstruierte Heimat. Die ‚Fantasie Afrika‘ der Kunstpatrone Ulli und Georgina Beier
Katharina Greven (Bayreuth)

11.00 Uhr
Kaffeepause

11.30 Uhr
Heimkommen, Weggehen, Dableiben. Handlungen und Metaphern in den „Heimat“-Filmen von Edgar Reitz
Bernd Mohnhaupt (Saarbrücken)

12.30 Uhr
Heimat ist Herkunft und Sehnsuchtsort. Ein protestantischer Blick auf das menschliche Dasein als Pilgerschaft zwischen „irdischer“ und „ewiger“ Heimat
Sylvia E. Kleeberg-Hörnlein (Jena)

13.30
Mittagspause

Sektion: Praktiken
Moderation: Lars Winterberg

15.00 Uhr
From no man’s land. Heimat im Kontext von Ausweis und Ausweisen
Burcu Dogramaci (München)

16.00 Uhr
Unheimlich heimisch, oder: Wer hat Angst vorm Trachtensaal? Ästhetische Performanz und die Volkskunde
Katharina Eisch-Angus/Toni J. Krause/Mateja Marsel/Susanne Schicho (Graz)

17.00 Uhr
Kaffeepause

17.30 Uhr
Wie kann man heute einen „Heimatmaler“ ausstellen?
Ulrike Kuschel/Sabine Phillip (Gießen)

18.30 Uhr
Heimat und Reenactment? Zur „Anverwandlung“ der Welt durch das Darstellen von Vergangenem
Mirko Uhlig (Mainz)

20.00 Uhr
Gelegenheit zum gemeinsamen Abendessen

Samstag, 12.11.2016
Sektion: Behausungen
Moderation: Salvatore Pisani

9.00 Uhr
Entschleunigung: Schnecken, Heimat und die soziale Frage um 1900
Nils Güttler (Zürich)

10.00 Uhr
Gebaute Heimat? Zur Regionalisierung von Architektur
Michael Schimek (Cloppenburg)

11.00 Uhr
Kaffeepause

11.30 Uhr
Exotische Fremde, erträumte Heimat. Europäische Diskurse über Japan (1860-1910)
Beate Löffler (Duisburg-Essen)

12.30 Uhr
Mittagspause

Sektion: Natur/Landschaft
Moderation: Lil Thomas

14.00 Uhr
Heimat und Biologie. Zum imaginativen Gestus eines schillernden Diskursfeldes
Manfred Seifert (Marburg)

15.00 Uhr
Das frühindustrielle Bedürfnis nach Heimat. Die malerische Erfindung eines Landschaftsgefühls
Matthias Winzen (Saarbrücken)

16.00 Uhr
Kaffeepause

16.30 Uhr
Heimat als Landschaftspolitik. Von „Mehr Demokratie!“ zu ‘Blühenden Landschaften‘
Eduard Führ (Cottbus/Bielefeld)

17.30 Uhr
Die Verwesentlichung des Zufälligen. Heimat in der Druckgraphik europäischer Künstlerkolonien
Ralf Bormann (Frankfurt a.M.)

18.30 Uhr
Schlussdiskussion

Wir bitten um baldige Anmeldung sowie um Überweisung des Tagungsbeitrags bis 31. Oktober 2016.
Anmeldeformular und weitere Informationen unter: http://www.uni-saarland.de/fachrichtung/kunst-und-kulturwissenschaft.html

Quellennachweis:
CONF: Heimat zwischen Kitsch und Utopie (Saarbrücken, 10-12 Nov 16). In: ArtHist.net, 01.10.2016. Letzter Zugriff 29.03.2024. <https://arthist.net/archive/13838>.

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