Engagée. Politisch-Philosophische Einmischungen
Vol. 3: BegehrenDie dritte Ausgabe von engagée widmet sich dem Thema „Begehren“. In den zahlreichen und vielfältigen – textlichen wie künstlerischen – Beiträgen werden gesellschaftliche Zusammenhänge einer apitalistischen, rassistischen und sexistischen Begierdeordnung aufgespürt. Neben der theoretischen Grundlagenarbeit zum Begriff „Begehren“, mit Rekurs auf Theoretiker_innen wie Butler, Foucault, Spinoza, Lacan, Freud, Guattari und Deleuze, versammelt das Heft auch kritische Auseinandersetzungen und Einschätzungen zu den aktuellen Debatten Migration und Flucht, dem zunehmend offen auftretenden Rassismus, Überwachungsmaßnahmen des Staates im Kampf gegen den Terror, sowie zur ökologischen Krise und der Repräsentationskrise des Staates.
TABLE OF CONTENTS
Das A-/andere b-/Begehren
6 Editorial:
engagée: analytisch scharf -politisch involviert
10 Das Behagen des Begehrenden
Aufbruch aus der kapitalistischen Begierdeordnung hin zur revolutionäre Hybris
Mathieu Rousselin
16 Betrachtungen einer Bewegung
Schmerzlich das wollen, was gewollt sich nicht gibt.
Benedikt Steiner
17 Synthanatos
Über das artifizielle Begehren
Eckhardt Lindner
20 Das A-/andere b-/Begehren:
Aus dem Wunsch denken
Felix Maschewski und Anna-Verena Nosthoff
25 agora42
Wege aus der ökonomischen Dauerkrise und utopische Zukünftsentwürfe in einer Zeitschrift
27 Radikales Begehren
Über das Subjekt der Unterwerfung und Momente kollektiven Aufbegehrens
Rahel Sophia Süß
34 pièces de résistance
Literarisch-malerisch-musikalisches Manifest über die Möglichkeit ein ANDERES ICH zu werden und andere ICH auf dem Weg der Revolte zu begleiten
Stephan Braun, AS und Carina Heinzel
Utopisches Aufbegehren
40 Utopisches Aufbegehren wider die Proklamation der Alternativlosigkeit
Das gesellschaftliche Begehren nach dem Anderen wird unterdrückt und totgeschwiegen, als irrational und unrealistisch erklärt. Doch sehr erfolgreich ist man dabei nicht.
Ina-Maria Maahs
42 Kick it like Varoufakis
Die Bewegung DiEM25 möchte Europa demokratisieren
Margarita Tsomou
44 Das Begehren erweitern
Ein Gespräch über (Queer-)Feminismus in Porno und Kunst
Johannes Siegmund im Gespräch mit Juliane Saupe und Patrick Catut
48 A Call To Magic
We want to spread anarchism across our bodies, to abolish all zones and borders and on the other side, we want to spread communism between ourselves.
Pusses in Boots
53 Nur aus Verben
Ein Liebesgedicht kommt nie gut an.
Nina Prader
54 Das Rosa Karussell
„Es wird ein paarmal das F-Wort fallen.“
Nina Prader
Welches Begehren?
60 außer der Reihe
Zeichnerische Auseinandersetzung mit dem vermehrt auftretenden offenen Rassismus im Kontext der aktuellen Situation geflüchteter Menschen.
Patrick Borchers
64 Thymos, oder: Gibt es rechte Affekte
Der Thymos braucht nicht die Parteinahme alter Philosophen, sondern eine plurale Ökonomie des politischen Affekts. Dazu müsste gelernt werden, dass nicht immer die am zornigsten sind, die am lautesten schreien.
Tilman Richter
67 Kunst der Revolte
Buchbesprechung
69 Let´s smash wrong ideas and inter- be!
Letting go of our idea of claiming property and territory.
Dona Barirani
72 Let’s collect/ivize progresive actions.
Organize everyday emancipatory live #opentheborders. Create Paradoxes and Possibilities.
Petja Dimitrova
78 Ich zeichne in einer Flüchtlingsunterkunft
Matthias Beckmann
88 Begehren: Verständnisversuch eines Ausländers
Geographie einer Identität und Topologie einer Subjektausbildung
Timothée Nay
Wann, wenn nicht jetzt?
92 Fragment zur Dialektik von Genuss und Verzicht
Das Subjekt ist gefangen in einem circulus vitiosus von Genuss und Verzicht.
Thomas Oysmüller
95 Sensibilität
Begehren; ist es z.B. wie ein knurrender Magen oder vielmehr jenes, welches davon übersetzt wird, also Hunger, Hunger auf etwas Bestimmtes.
Chris Oliver Schulz
99 Wachsamkeit und Begehren
Eine de-ontologische Besprechung.
collin feuerstein
102 Maschine-Werden
Ich will eine Maschine sein. Arme zu greifen, Beine zu gehn, kein Schmerz, kein Gedanke.
Kilian Jörg und Jorinde Schulz
109 call for action engagée #4: Gewalt
110 Autor_innen & Künstler_innen
112 Buchläden
Impressum
Über engagée:
Mit dem Anspruch, analytische Schärfe und politische Involviertheit zu verbinden, wurde engagée im Jahr 2014 als Printmagazin und Plattform für politisch-philosophische Einmischungen gegründet. Auf programmatisch-inhaltlicher Ebene werden im Rahmen des Projekts gesellschaftliche Zusammenhänge reflektiert und emanzipatorische Perspektiven verhandelt, um Nicht-Orte aufzuspüren. Auf der organisatorischen Ebene wagt engagée mit der offenen Redaktion ein demokratisches Experiment jenseits bloßer Vernetzung.Der Name des Magazins ist inspiriert von Jean-Paul Sartres Begriff littérature engagée (dt. engagierte Literatur). engagée, in der Bedeutung von immer schon in einer bestimmten gesellschaftlichen Situation engagiert bzw. eingelassen zu sein, hebt hervor, dass wir uns nicht einfach aus diesen Verhältnissen herausversetzen können. Der Untertitel "politisch-emanzipatorische Einmischungen" zielt auf das strategische Moment, das es notwendig braucht, um Brüche und Diskontinuitäten mit dem status quo herbeizuführen.
Mit kritischen Reflexionen über gesellschaftliche Zusammenhänge fordert engagée deshalb zu mutigen Einmischungen heraus. Ziel ist es, Bedeutungen zu verschieben und kritische Öffentlichkeiten zu erzeugen, um neue Denkweisen möglich zu machen.
engagée ist theorieaffin und praxis vernarrt und niemals verlegen, unterschiedliche Standpunkte zu verhandeln. engagée ist „work in progress“. Alle Einmischungen sind natürlich unfertig, weil sie sich in vielen unserer Gespräche und Handlungen fortsetzen; auf der Suche nach neuen Perspektiven einer zukünftigen Gesellschaft.
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Quellennachweis:
TOC: Engagée. Politisch-Philosophische Einmischungen // Vol. 3: Begehren. In: ArtHist.net, 18.07.2016. Letzter Zugriff 19.03.2024. <https://arthist.net/archive/13490>.