CFP 01.07.2015

Sektion für Forum Kunstgeschichte Italiens (Berlin, 7-9 Apr 16)

Berlin, 07.–09.04.2016
Eingabeschluss : 21.08.2015

Barbara Stoltz

Forum Kunstgeschichte Italiens

Sektion: Grundlagen der Kunsttheorie seit dem Cinquecento. Die universellen Konstanten der bildenden Kunst bis heute?

Die Sicht auf die postmoderne und zeitgenössische Kunst erfolgt nach zwei Tendenzen: Die Aufschlüsselung nach tradierten, historischen Konzepten oder umgekehrt die Abkoppelung von diesen Paradigmata.
Die historisierende Auseinandersetzung mit der Kunst wird in den neueren Forschungsstudien kritisch untersucht, gleichzeitig aber auch die zeitgenössische Theorie in ihrer Bedeutung und Wirkung unter die Lupe genommen. Die bildende, zeitgenössische Kunst wiederum bedient sich nach wie vor der historischen Muster, oder sie verwendet Materialien und Verfahrensweisen, die sie unweigerlich in die Schemata der Kunstkonzepte der Vormoderne lenkt. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist die Bronzekunst: Ein Blick auf die Geschichte der Bronze, aus der Warte der ikonologischen Bedeutung dieses Materials und dessen Verarbeitungsverfahren, offenbart, dass sich in der wandelnden Auffassung der Skulptur und der dreidimensionalen Kunst kein Schisma zwischen der Kunst der Vormoderne und Postmoderne vollziehen muss, wenn es sich etwa um Fragen des grundlegenden Habitus der künstlerischen Tätigkeit handelt. Gemeint ist etwa die Herausforderung der Kunstleistung zwischen künstlerischem Entwurf, der absoluten Notwendigkeit des technischen Wissens um das Material und den spezifischen Lösungen in der Realisierung des Objekts.

Die hier skizzierten Grundsatzprobleme verweisen auf die Notwendigkeit der Betrachtung der Kunsttheorie jenseits ihrer historischen und evolutiven Chronologie, die in der Sektion des Forums Kunstgeschichte Italiens diskutiert wird. Der Fokus richtet sich hierbei auf die wesentlichen Konzepte aus der italienischen Kunstliteratur der Renaissance, in der die Theorie der Kunst ihre maßgebliche Formulierung annimmt. Folgende Themen und Fragen können und sollen besprochen werden:

- Wie weit ist ein anachronistischer Blick auf die italienische Kunsttheorie der Renaissance möglich?
- Erlaubt die zeitgenössische Kunsttheorie neue Sichten auf die Kunstliteratur des Cinquecento und Seicento, auf Alberti, Vasari, Lomazzo oder Baldinucci?
- Welche grundlegenden Konzepte der italienischen Renaissance sind in der zeitgenössischen Kunst und Kunsttheorie wesentlich?
- Kann man bei den Konzepten, wie disegno, rilievo oder invenzione, von universellen Konstanten der Kunsttheorie bis heute sprechen?

Die Diskussionen der Sektion sollen zum einen neue Perspektiven zur Forschung der italienischen Kunsttheorie der Renaissance erlauben, zum anderen Verbindungen und Konfrontationen in der Wiederbeziehung der Kunsttheorie der Vormoderne und Postmoderne geben.

Der CFP im Rahmen des Forums Kunstgeschichte Italiens richtet sich insbesondere an NachwuchsforscherInnen.

Vorschläge werden erbeten an
stoltzstaff.uni-marburg.de

Quellennachweis:
CFP: Sektion für Forum Kunstgeschichte Italiens (Berlin, 7-9 Apr 16). In: ArtHist.net, 01.07.2015. Letzter Zugriff 18.04.2024. <https://arthist.net/archive/10666>.

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